CT378(Text-ID YIQGJ3H43NFG7IXCI7A7EBJJMU)


Persistente ID: YIQGJ3H43NFG7IXCI7A7EBJJMU
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Datentyp: Text

Kommentar zur Schrift:
Der hier übersetzte Spruchtext ist in Kolumnen, von rechts nach links zum Kopfende hin orientiert, angebracht. Die Überschrift wurde als Zeile („Kol.“ 520) über den Kolumnen 521–524 realisiert. Es wurde nur schwarze Tinte verwendet (de Buck 1954, V 41a–42e).

Kommentar zur Datierung:

  • Die Datierung von Grabkammer und Sarg basiert vor allem auf der Lage des Grabes, weniger auf der archäologischen Einordnung und der Typologie des Sarges. Lacau (Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. Nos 28087-28126. Sarcophages. Antérieurs au Nouvel Empire. Tome II, Le Caire 1906, 150) datiert den Sarg in die 11. Dynastie, ebenso T.G. Allen (Occurrences of Pyramid Texts with Cross Indexes of These and Other Egyptian Mortuary Texts, SAOC 27, Chicago 1950, 37). Sofern erhalten, passt die Architektur des Grabes mit seinem 30 m langen Korridor und gemauerter Wände typologisch zu den Gräbern des Korridor-Typs der späteren 11. Dynastie (Arnold, Grabung im Asasif 1963–1970. Bd. 1. Das Grab des Jnj-jtj.f. Die Architektur, AV 4, Mainz 1971, 43–46: TT 314 wird nicht genannt). Aufgrund der Lage des Grabes in Deir el-Bahari oberhalb des Grabkomplexes von Montuhotep II. Nebhepetre und zwischen den Gräbern TT 310–316 und TT 240 aus dessen späten Regierungsjahren (nach der Wiedervereinigung) oder aus der Regierung von Montuhotep III. Seanchkare, wird allgemein die spätere 11. Dynastie als Entstehungszeit des Grabes TT 314 angesetzt (Schenkel, Frühmittelägyptische Studien, Bonner Orientalische Studien, NS 13, Bonn 1962, 122: Ende der Zeit von Montuhotep Nebhepetre; Soliman, Old and Middle Kingdom Theban Tombs, London 2009, 128–129). Willems (Chests of Life, Leiden 1988, 32) kann den Sarg zwar nicht typologisch einordnen, weil dieser im Dekorationsprogramm von den Standardsärgen abweicht, aber der Sarg gehört archäologisch zu seiner Sarggruppe B, die aus den Gräbern TT 311, 313, 315 und 240 stammen, weshalb er einer Datierung in die „late XIth Dynasty“ beitritt (Willems 1988, 112–113). Kein Sarg oder Grab der Sarggruppe B von Willems enthält Hinweise, dass sie noch nach der 11. Dynastie verwendet wurden, weshalb eine spätere Datierung seiner Meinung nach nicht möglich ist (Willems 1988, 114). Lapp setzt Grabkammer und Sarg zu seinem Typ der späten 11. Dynastie (Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern von der 6. bis 13. Dynastie, SAGA 7, Heidelberg 1993, 163–165), den er chronologisch in der Regierungszeit von Montuhotep II. und III. unterbringt (Lapp 1993, 177–178). Wegen der Anwesenheit einer glossierten Textversion von CT 335 und augrund einer statistischen Auswertung der Orthographie im Bereich der Determinativfrequenz dieses Spruchs urteilte Schenkel (Zur Redaktions– und Überlieferungsgeschichte des Spruchs 335 A der Sargtexte, in: W. Westendorf (Hrsg.), Göttinger Totenbuchstudien. Beiträge zum 17. Kapitel, GOF IV, 3, Wiesbaden 1975, 63–67; Schenkel, Repères chronologiques de l’histoire rédactionelle des Coffin Texts, in: W. Westendorf (Hrsg.), Göttinger Totenbuchstudien. Beiträge zum 17. Kapitel, GOF IV, 3, Wiesbaden 1975, 35–36): „Das Grab des Ḥrw-ḥtp (...) gehört aufgrund seiner teilweise sehr fortgeschrittenen Determinierung entgegen der üblichen Annahme einer Datierung in die 11. Dynastie mit großer Wahrscheinlichkeit erst in die Zeit nach der 11. Dynastie“ (Schenkel 1975, 63), d.h. in die 12. Dynastie. Dieses statistische Argument (ein potentieller Widerspruch aufgrund der Heqanacht-Papyri und der Nehri-Graffiti von Hatnub [Schenkel 1975, 76–79] vermerkt Willems, Chests of Life, Leiden 1988, 113, Anm. 253, aber die Datierung der Nehri-Graffiti ist nicht unumstritten [Willems, Historical and Archaeological Aspects of Egyptian Funerary Culture, Culture and History of the Ancient Near East 73, Leiden/Boston 2014, 79–87]) hat sich gegen das Argument der Lage des Grabes in Deir el-Bahari in der Forschung nicht durchgesetzt, so dass die plausibelste Datierung die Regierungszeit von Montuhotep II. Nebhepetre nach der Wiedervereinigung oder die Regierungszeit von Montuhotep III. Seanchkare bleibt. Das Grab des Horhotep (TT 314) wurde nicht in der Neubeurteilung der Chronologie der umliegenden Gräber durch J. Allen (1996) berücksichtigt (Allen, Some Theban Officials of the Early Middle Kingdom, in: P. Der Manuelian (Hrsg.), Studies in Honor of William Kelly Simpson, Volume 1, Boston 1996; einzige Erwähnung: 16 Anm. 74): er setzt diese Gräber bzw. ihre Eigentümer zwischen der Regierungszeit von Montuhotep II. Nebhepetre und der frühen 12. Dynastie (Amenemhet I.) an, was Schenkels Beobachtung wieder relevant machen könnte. Vielleicht werden neue Untersuchungen in diesem und den umliegenden Gräbern die Datierungsfrage klären können (Morales, in: SAK 45, 2016; Chudzik, in: PAM 26, 2017).


Information zur Zeilen-/Kolumnenzählung

  • Nach de Buck, Coffin Texts.


Bibliographie

  • – A. de Buck: The Egyptian Coffin Texts, OIP 73, 1954, V 41a-42d. [H]
  • – P. Barguet: Les Textes des sarcophages égyptiens du moyen empire, 1986, 320. [Ü]
  • – C. Carrier: Textes des sarcophages du moyen empire égyptien, 2 2004, 913. [Ü]
  • – R.O. Faulkner: The Ancient Egyptian Coffin Texts, II, 1977, 12-13. [Ü,K]
  • – G. Maspero, Trois années de fouilles dans les tombeaux de Thèbes et de Memphis; in: MMAF 1, Paris 1889, 133–242, hier: 134–180. [P,H]
  • – K. Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen in der ägyptischen Bronzezeit (Borsdorf 2015), 161–163 (Spruch 7) [U,Ü,K]


Beschreibung
Der uns hier interessierende Schlangenbeschwörungsspruch 378 (CT V: Kol. 520–524; Maspero, in: MMAF 1, 1889, Kol. 364–367) findet sich auf der Außenseite der Fassade des Kalksteinsarges (Kol. 453–590) etwa in der Körpermitte (Lesko, Index of the Spells on Egyptian Middle Kingdom Coffins and Related Documents, Berkeley 1979, 100; in der Lücke zwischen den beiden Photos Maspero 1889, 154–155 (oberes Photo) und 160–161 (unteres Photo)).


Datensatz-Protokoll

  • – Katharina Stegbauer (DigitalHeka), Ersteingabe, 02-22.02.2006
  • – Billy Böhm, Hieroglypheneingabe, 26-27.02.2019
  • – Peter Dils, Erweiterung der Metadaten, Eingabekontrolle und Überarbeitung gemäß Stegbauer 2015, 23.06.2019

Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein


Autor:innen: Katharina Stegbauer; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning
Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 14.10.2024

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, "CT378" (Text-ID YIQGJ3H43NFG7IXCI7A7EBJJMU) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/YIQGJ3H43NFG7IXCI7A7EBJJMU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/YIQGJ3H43NFG7IXCI7A7EBJJMU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)