Kol. 3.1-3.5: Spruch 4(Text-ID 7OBFSLIQIJDSZCEG7JHKNNEJ6I)
Persistente ID:
7OBFSLIQIJDSZCEG7JHKNNEJ6I
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/7OBFSLIQIJDSZCEG7JHKNNEJ6I
Datentyp: Text
Schrift: Neuhieratische Buchschrift
Kommentar zur Schrift:
Der Text wurde „in klarer schöner Buchschrift“ mit schwarzer und roter Tinte aufgetragen (Kákosy 1971, 159 = 1981, 239). Auch Roccati (1979, 555) spricht von „une écriture nette et soignée“. Die rote Tinte markiert die Spruchtitel und die Handlungsanweisungen. Jeder Spruch ist vom nächsten durch die Angabe „(Spruch)ende/Pause“ gekennzeichnet.
Kommentar zur Sprache:
„Die Sprache des Textes ist klassisch mittelägyptisch; selbst in der Orthographie sind nur bei einigen Worten neuägyptische Schreibweisen zu erkennen“ (Kákosy 1971, 160 = 1981, 240). Gute mittelägyptische Formen sind z.B. das Partizip Passiv Perfekt tmm (Kol. 2.2) und der Subjunktiv jwi̯.t. Kákosy übersieht die erst im späten Mittelägyptischen auftretenden proklitischen Pronomina sw und tw=tn in Kol. 2.2 bzw. 2.3 (Präsens-I-Konstruktionen). Orthographisch ist zu erwähnen, dass rḏi̯ noch überwiegend mit dem normalen Arm (D36) und nicht mit D37 geschrieben ist.
Kommentar zur Text-Kategorie:
Magisch
Datierung: 19. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Kákosy 1971 datiert den Papyrus „aufgrund der Zeichenformen und des Schriftcharakters“ in die späte 18. oder frühe 19. Dynastie (ca. 1320–1260 v. Chr.) und vergleicht die Schrift mit der des magischen Papyrus Harris und des Papyrus Chester Beatty IX (Kákosy 1971, 159–160 = 1981, 239-240). Der Papyrus Chester Beatty IX datiert wahrscheinlich aus der Zeit Ramses' II., aber der magische Papyrus Harris wird heute deutlich später als bei Kákosy 1971 datiert: eher in die (spätere) 20. Dynastie. Die Verwendung des herabschwebenden Vogels (G41) in Schreibungen von bꜣ (Kol. 2.3) passt jedenfalls zu der Zeit nach der 18. Dynastie, ähnlich wie die Form des Dechsels (U19) (Caminos, Literary Fragments in the Hieratic Script, Oxford 1956, 2 und 23). Kákosy 1981, 254 revidierte seine frühere Meinung und datierte den Papyrus in die späte 19. oder den Anfang der 20. Dynastie. Roccati 1979, 555 meint, das eine Datierung in die Zeit Ramses‘ II. gut passen würde. Die grammatischen Merkmale und die Orthographie würden tatsächlich für eine Datierung in die frühere und nicht in die spätere Ramessidenzeit plädieren, denn es wäre zu vermuten, dass sonst mehr Neuägyptizismen in der Sprache und zweifelsohne in der Orthographie auftauchen würden.
Bibliographie
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– L. Kákosy, Ein magischer Papyrus des Kunsthistorischen Museums in Budapest, in: Acta Antiqua. Academiae Scientiarum Hungaricae 19, 1971, 159–177 und Taf. XXXVII-XXXVIII = L. Kákosy, Ein magischer Papyrus des Kunsthistorischen Museums in Budapest, in: L. Kákosy. Selected Papers (1956–73). Studia Aegyptiaca 7 = Études Publiées par les Chaires d’Histoire Ancienne de l’Université Loránd Eötvös de Budapest 33., Budapest 1981, 239–258 (Nr. 25) und 316–317 [P,T,Ü,K]
-
– A. Roccati, La quarta pagina del papiro Budapest Inv. No. 51.1961, in: H. Győry (Hrsg.), Mélanges offerts à Edith Varga, Bulletin de Musée Hongrois des Beaux-Arts. Supplément-2001 (Budapest 2001), 419–421 [T,Ü,K]
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– J. Borghouts, Ancient Egyptian Magical Texts (NISABA 9), Leiden 1978, 31 (Nr. 44) [Ü]
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– J. Černý, Notebook 115, 17-23 (im Griffith Institute, Oxford) (http://www.griffith.ox.ac.uk/gri/4hicerpa.html, geöffnet 21.02.2021).
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– A. Fabretti, F. Rossi und R.V. Lanzone, Regio Museo di Torino. Antichità egizie (Catalogo general dei Musei di antichità e degli oggetti d’arte raccolti nelle gallerie e biblioteche del regno. Serie prima: Piemonte. Volume I), Torino 1882, 279 [K]
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– A.H. Gardiner, Notebook 33, 24-35 (im Griffith Institute, Oxford) (http://www.griffith.ox.ac.uk/gri/4higarpa.html, geöffnet 16.01.2021).
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– L. Kákosy, Vorläufiger Bericht über den Zauberpapyrus des Kunsthistorischen Museums in Budapest, in: Anonymous (Hrsg.), Труды двадцать пятого Международного конгресса востоковедов, Москва, 9-16 августа 1960, I: общая часть, Заседания секций I-V (Moskva 1963), 96–99 (non vidi).
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– A. Roccati, Scavi nel Museo di Torino. VII. Tra i papiri Torinesi, in: Oriens Antiquus. Rivista del Centro per le antichità e la storia dell’arte del vicino oriente 14, 1975, 243–253 [K]
- – A. Roccati, Procédés employés dans l’assemblage des papyrus de Turin, in: W. F. Reineke (Hrsg.), First International Congress of Egyptology, Cairo, October 2–10, 1976. Acts (Schriften zur Geschichte und Kultur des Alten Orients 14), Berlin 1979, 553–556 [K]
Hierarchiepfad(e):
Datensatz-Protokoll
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– Katharina Stegbauer, DigitalHeka, Erstbearbeitung, 2006-2008.
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– Billy Böhm, Hieroglypheneingabe, 15.10.2018.
- – Peter Dils, Erweiterung der Metadaten, Eingabekontrolle und Hinzufügung von Anmerkungen, 18.-19.01.2021.
Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, "Spruch 4" (Text-ID 7OBFSLIQIJDSZCEG7JHKNNEJ6I) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/7OBFSLIQIJDSZCEG7JHKNNEJ6I>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/7OBFSLIQIJDSZCEG7JHKNNEJ6I, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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