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Recto der Papyrus ist am oberen Ende nicht vollständig zu Beginn des Textes 1,9 cm leer erhalten

Recto der Papyrus ist am oberen Ende nicht vollständig zu Beginn des Textes 1,9 cm leer erhalten Rto. 1 [ḏd] [Mw].t wr.t nb.t-Jšr.⸢w⸣ Rto. 2 [tꜣj] [nṯr].t-ꜥꜣ.t



    Recto

    Recto
     
     

     
     


    der Papyrus ist am oberen Ende nicht vollständig

    der Papyrus ist am oberen Ende nicht vollständig
     
     

     
     


    zu Beginn des Textes 1,9 cm leer erhalten

    zu Beginn des Textes 1,9 cm leer erhalten
     
     

     
     




    Rto. 1
     
     

     
     

    verb_2-lit
    de
    sagen

    SC.act.ngem.nom.subj
    V\tam.act

    gods_name
    de
    Mut (eine Göttin)

    (unspecified)
    DIVN

    epith_god
    de
    die Große (verschiedene Göttinnen)

    (unspecified)
    DIVN

    epith_god
    de
    Herrin von Ascheru

    (unspecified)
    DIVN




    Rto. 2
     
     

     
     

    demonstrative_pronoun
    de
    diese [Dem.Pron. sg.f.]

    (unspecified)
    dem.f.sg

    epith_god
    de
    große Göttin

    (unspecified)
    DIVN
de
(Recto) (Rto. 1) [(in göttlicher Weise) [gesprochen hat Mu]t, die Große, die Herrin von Asche⸢ru⸣, (Rto. 2) [diese] große [Götti]n;
Autor:innen: Anke Blöbaum; unter Mitarbeit von: Peter Dils, Svenja Damm, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 27.10.2021, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • Ergänzung nach Rto. 102–103.

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum

  • Der Papyrus ist zwar auf beiden Seiten beschriftet, doch finden sich auf der zweiten Seite lediglich die letzten fünf Zeilen der Abschlussformel, die nicht mehr auf die andere Seite gepasst hatten. Der Text beginnt wie (fast) alle Oracular Amuletic Decrees auf der Seite, bei der die vertikalen Fasern oben liegen (Recto, transversa carta).
    Es mag zunächst etwas irritieren, dass die Seite des Textes als „Recto“ bezeichnet wird, bei der die vertikalen Fasern oben liegen. Die Oracular Amuletic Decrees sind generell auf sehr schmalen und zum Teil enorm langen Papyrusstreifen notiert worden. Wie haben die Schreiber diese Streifen hergestellt? Die einfachste Methode ist die, einen schmalen Streifen von einer bereits vorbereiteten Rolle abzuschneiden. Edwards hat bei einer Untersuchung der Klebungen Hinweise auf genau dieses Vorgehen festgestellt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii). So konnte er bei einer Reihe von Texten, Klebungen in regelmäßigen Abständen feststellen, die auf eine vorgefertigte Rolle hindeuten. Allerdings erwähnt er auch, dass es Texte gibt, die unregelmäßige Abstände bei den Klebungen aufweisen bzw. aufzuweisen scheinen (ebd.). Daraus zieht er den Schluss, dass es für die Herstellung der OAD keine festgelegte Methode gab, sondern die Schreiber vielmehr das Material verwendeten, das sie gerade zur Hand hatten; seien es Abschnitte einer Rolle, oder anderweitige Streifen, bzw. eine Kombination aus beidem. Als Beispiel eines zusammengestückelten Papyrus führt er insbesondere Papyrus London BM EA 10320 (L4) an (ebd.). Dieser Papyrus beginnt mit einem Stück auf dem neun Zeilen des Textes erhalten sind, bei dem aber die horizontalen Fasern oben liegen Dieses Stück ist an den Streifen mit vertikalen Fasern angeklebt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 27). Genau diesen Papyrus möchte ich allerdings als wichtigen Hinweis dafür benennen, dass die Schreiber in der Regel einen schmalen Streifen von einer vorbereiteten Rolle abgeschnitten haben. Das kurze Stück mit dem anderen Fasernverlauf ist doch zweifelsfrei ein sog. Schutzblatt bzw. „protocollon“ zu Beginn einer Papyrusrolle (vgl. Turner, The Terms Recto and Verso, 28–29), das in diesem Fall entgegen der allgemeinen Praxis ebenfalls beschriftet wurde. Die Klebung zeigt zudem deutlich an, dass es sich um das Recto der betreffenden Rolle handeln muss (An dieser Stelle möchte ich Nadine Quenouille für ihre papyrologische Expertise und Einschätzung sehr herzlich danken). Der Schreiber hat also den Streifen von einer neuen Rolle abgeschnitten und dann zur Beschriftung um 90 Grad gedreht. Es handelt sich also papyrologisch um ein „transversa carta“ (Turner, The Terms Recto and Verso, 29; Bülow-Jacobson, in: Oxford Handbook of Papyrology, 21–22), ähnlich wie es bei spätramessidischen Briefen zu beobachten ist (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii [7] mit Verweis auf Černý, LRL, xvii-xx).

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum

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Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Peter Dils, Svenja Damm, Daniel A. Werning, Token ID ICEDAJwj9UBAz08LhesIOgPWS2I <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICEDAJwj9UBAz08LhesIOgPWS2I>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICEDAJwj9UBAz08LhesIOgPWS2I, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)