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swḏꜣ wj: Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 308 und 42-43 liest hinter swḏꜣ eine w-Schleife und Gardiner Z4, und er übersetzt dementsprechend als Adjektivalsatz mit Admirativpartikel. Im vorliegenden Kontext einer Anrufung des Osiris Onnophris ist jedoch ein Imperativ ebenso erwägenswert, weshalb hier eine Lesung als enklitisches Personalpronomen der 1. Pers. Sg. vorgeschlagen wird.
Der Zeichenrest am Anfang von Zeile 2,5 passt aber weder zu r noch zu m oder m-ꜥ, sodass wohl nicht die Bedeutung „bewahren vor ...“ vorliegt. Eine sinnvolle Interpretation der Zeichenreste steht noch aus.
nfr n tr [p]n: ___ n tr [p]n: Die Lesung nfr folgt Quack (E-Mail vom 12.08.2022); der Rest weitgehend Meyrat. Die Konsonanten t und r sowie die nachfolgende Rispe wirken zunächst sicher, sind aber etwas anders geschrieben als in Zeile 13,3. Das Zeichen nach der Rispe ist zudem kaum die Sonnenscheibe allein, als die Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 308 es transkribiert, ohne dass aber ein Gegenvorschlag gemacht werden kann.
Die Konstruktion n tr ist bislang nicht belegt; tr wird normalerweise mit den Präpositionen m, r, ḥr oder dp konstruiert.
Der waagerechte Strich nach tr könnte vielleicht zu dem Demonstrativpronomen pn gehören.
wr[_] n ___ pnn: Wie die übrigen Zeilen dieser Kolumne zeigen, ist die Lücke kürzer, als die aktuelle Montage suggeriert. Das teilzerstörte Wort ist aber nicht rekonstruierbar. Zur Lesung der Zeichenreste an der vorderen Abbruchkante als wr vgl. dieselbe Gruppe in der wrr.t-Krone in 9,9 und, wenn auch nicht ganz so schwungvoll geschrieben, in wr in 11,8. Das Zeichen an der hinteren Abbruchkante identifiziert Meyrat als Götterklassifikator, der in der unteren Hälfte von einem n überschnitten wird. Tatsächlich sieht das fragliche Zeichen den anderen Götterklassifikatoren im Text sehr ähnlich. Angesichts der Kürze der Lücke könnte man dann fast nur den Götternamen Wr: „der Große“ lesen. Wie dieser inhaltlich an diese Stelle passt, müsste noch geklärt werden. Andererseits ähneln die Zeichen ab mj.t(j)t auch der Schreibung von Ḥr.j-š=f in Zeile 1, x+6; nur wäre erneut fraglich, wie er semantisch an die Stelle passt.
Hinter dem teilzerstörten Wort möchte Meyrat den sjꜣ.t-Stoff erkennen; doch ist das Hieratogramm anders geschrieben als nur drei Zeilen weiter. Außerdem ist dieses Wort feminin, so dass das anschließende pnn, wenn es sich darauf bezöge (vgl. Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 43: „tissu-sia entortillé“) eigentlich eine feminine Endung aufweisen müsste. Beides spricht dafür, dieses Wort anders als sjꜣ zu lesen, und dann bestünde auch kein zwingender Grund mehr, das nachfolgende pnn als das Verb „zwirbeln“ o.ä. zu identifizieren. Vielmehr käme dann auch das in pEbers, Rezept Eb 382 genannte pnn infrage, das eine Applikationsanweisung von Granitpulver am Auge ausdrückt und „streuen“ o.ä. heißen kann (MedWb 1, 266). Andererseits würde die folgende Zeile die Möglichkeit unterstützen, dass hier von einem irgendwie gezwirnten Stoff die Rede ist.
hn mt(j).w: Das Wort hn ist ohne Klassifikatoren geschrieben; mt(j).w ist mit den beiden senkrechten Fingern und dem Mann mit Hand am Mund geschrieben. Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 43 schlägt vor: „Le témoin se réjouit (?)“. Da jedoch danach die Herstellung eines Amulettes angesprochen zu sein scheint – wenn auch noch nicht als Teil der Nachschrift, denn diese beginnt erst später –, wirkt diese Interpretation nicht völlig überzeugend. Zu dem hier gemachten Vorschlag vgl. Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 298: hny als Variante zu hy: „‚make fast‘ a rope“ (von nwḥ-Seilen gesagt). Dieser Alternativvorschlag ist zugestandenermaßen rein spekulativ.
Quack (E-Mail vom 05.08.2021) schlägt vor, nꜥꜥ n statt hn zu lesen wofür er die hier zu pnn gezogene Gruppe aus n + Arm als Wortbeginn verwendet und hinter Meyrats h das Schreibzeugt vermutet. Er gibt aber zu, dass Letzteres „paläographisch sehr problematisch“ sei, und tatsächlich sieht das Schreibzeug zwei Zeilen weiter anders aus.
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(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Peter Dils, Daniel A. Werning, Token ID ICEBRtFuNqQHLkVUtVKv4RZZMCw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICEBRtFuNqQHLkVUtVKv4RZZMCw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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