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geritzte Sykomorenfrüchte: 1/2 Dja,
Weintrauben: 1/2 Dja,
Samenkörner des Emmers (?): 1/4 (Dja),
Erdmandeln: 1/64 (Oipe),
Honig: 1/4 (Dja);
werde nachts dem Tau ausgesetzt; [werde durchgepresst]; werde getrunken; vier Tage lang.
Kommentare
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Ab dem Wort bj.t steht der Nachtrag von 6.13A - räumlich betrachtet - unter Kolumne 7.
Das Wort bj.t ist ist mit einer roten, rechts offen gelassenen Linie eingekreist. Dies "was perhaps intended to indicate that this word (like the following) is a superfluous correction, having been given already at the beginning of 6,12" (Gardiner, HPBM III, Plates, Taf. 31, Anm. zu 6,13A unter Kolumne 7). Zu Gardiners Kommentar ist noch hinzuzufügen, dass das Wort bj.t und die anschließende Mengenangabe auch noch mit einer schwarzen waagerechten Linie durchgestrichen zu sein scheint. Zumindest ist anzunehmen, dass diese Linie sekundär ist: Auf dem aktuellen Londoner Foto wirkt es zwar so, als würden die Linien des hieratischen bj.t die waagerechte Linie überschneiden, als wäre das Wort bj.t also später als die Linie, aber das könnte ein falscher Eindruck sein, weil die Tinte des Wortes bj.t kräftiger ist als die der waagerechten Linie.
Gardiner scheint von folgenden Redaktionsschritten auszugehen:
1.) Der Schreiber schrieb im Zeilenwechsel von 6,11-12 die Rezepte Bt 15 und 16, vergaß aber dabei den Beginn von Bt 16, so dass Zeile 6,12 nur das Ende von Bt 16 enthielt. (Über die Gründe kann man allenfalls spekulieren.)
2.) Er tilgte daraufhin die letzten drei Drogennamen von Bt 15 (sowie evtl. sogar noch mehr, s. den Kommentar zu dieser Tilgung), vielleicht, um am Ende von 6,11 Platz für die Hinzufügung des übersehenen Anfangs von Bt 16 zu schaffen.
3.) Trotz dieser Tilgung entschied sich der Schreiber, das Rezept unter der Kolumne nachzutragen - allerdings von Anfang bis Ende und nicht nur den vergessenen Anfang.
4.) Anschließend markierte er das nachgetragene bj.t, weil es das erste Wort von Bt 16 war, das er gar nicht mehr hätte nachtragen müssen, weil von hier ab das Rezept am Anfang von Zeile 6,12 steht.
Im Großen und Ganzen wirken diese Redaktionsschritte plausibel. Es fragt sich nur, warum der Schreiber nur das bj.t + die zugehörige Mengenangabe als überflüssig markiert haben sollte und nicht diese gesamte hintere Passage des Nachtrags. Dieselbe Frage hat sich vielleicht auch Gardiner gestellt, wenn er seine Notiz dazu mit "perhaps" einleitet.
Grundriß der Medizin V, 247 bietet bereits eine "bereinigte" Fassung von Bt 16, die am Beginn der Zeile 6,13A folgt und ab bj.t der Zeile 6,12. In der Übersetzung, Grundriß der Medizin IV/1, 141, findet sich ebenfalls die "bereinigte" Fassung, wobei hier in der Applikationsanweisung noch das Verb "werde getrunken" hinzugefügt wurde (als Nachtrag markiert), das in 6,13A steht, aber nicht in 6,12.
Etwas anders ist die Lösung von Jonckheere, Papyrus Médical, 27 und 32-33: Er positioniert zwar den Nachtrag in 6,13A ebenfalls zwischen
Er fasst zwar ebenfalls die Zeile 6,13A als Nachtrag nach Bt 15, also als ein Rezept Bt 16 auf, das dann mit 6,12 endet; aber er lässt diesen Nachtrag nur bis zu dem eingekreisten bj.t ḥsb laufen. Das in 6,13A dahinter stehende sḏr n jꜣd.t [ꜥtḫ.w] zwr r hrw ⸢4⸣ interpretiert er nicht als überflüssiges, weil schon in 6,12 stehendes, Ende von Bt 16, sondern schließt es an das Rezept Bt 29 an. Das heißt, er erklärt diese Wörter nicht als Fortsetzung von 6,13A, sondern zu einer Zeile 7,15 - implizit hat er also die rote Linie um bj.t + Mengenangabe als Markierung interpretiert, um die Zeile 6,13A von einer Zeile 7,15 abzutrennen. Daher besteht sein Rezept Bt 29 (S. 32) nur aus drei Drogen: jšd, qsn.t und bj n zw.t - und daran schließt er die Anweisung seiner Zeile 7,15 an: "Laisser exposé la nuit à la rosée. (Passer). Prendre (quatre) jours."
Hierbei kommt es nur zu dem Problem, dass Zeile 8,1 nicht mit einem neuen Rezept einsetzt, sondern mit bj.t rʾ-32 mw 1/32 ꜥtḫ.w zwr r hrw 4. Diese Wörter erklärt er nun seinerseits als Dublette zu Zeile 6,12 (S. 32, Anm. 7). Grundriß der Medizin V, 249 lässt das Rezept dagegen über die Zeilen 7,14 und 8,1 laufen; Jonckheeres Zeile "7,15" hat der Grundriß dagegen, wie oben erwähnt, als Fortsetzung von Gardiners Zeile 6,13A aufgefasst.
Im Prinzip bietet Jonckheeres Lösung eine elegantere Erklärung für die ovale Linie um das bj.t ḥsb als Gardiner. Jedoch widersprechen Position und Duktus seiner Zeile 7,15 einer solchen Lösung; und 8,1 kann auch deswegen nicht die Dublette zu 6,12 sein, weil die Maßangaben unterschiedlich sind (wobei anzumerken ist, dass auch 6,13A und 6,12 nicht ganz identisch sind: die Menge des Honigs stimmt zwar überein, aber das mengenlose "Wasser" von 6,12 wird in 6,13A gar nicht genannt).
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Marc Brose, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd5hWttQTWEK2rwszLTnVd6o <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd5hWttQTWEK2rwszLTnVd6o>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd5hWttQTWEK2rwszLTnVd6o, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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