Satz ID ICQCV9TS2Dnly0IAt4Pm9QjVMCE



    particle
    de
    [Partikel]

    (unspecified)
    PTCL

    gods_name
    de
    Horus

    (unspecified)
    DIVN

    verb_3-lit
    de
    gesund sein

    PsP.3sgm_Aux.jw
    V\res-3sg.m

    preposition
    de
    wegen (Grund)

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de
    Mutter

    Noun.sg.stpr.3sgm
    N.f:sg:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m
de
(Dann) ist Horus gesund dank seiner Mutter
Autor:innen: Lutz Popko (Textdatensatz erstellt: 06.09.2024, letzte Änderung: 26.09.2024)

Kommentare
  • snb n mw.t=f: Die Bedeutung dieser Verbindung zu erfassen, die oft parallel über Horus und den Patienten einer magischen Behandlung gesagt wird, ist schwierig. Vermeintlich einfach aufzulösen ist sie, wenn sie in eine Konstruktion mit Bewegungsverben eingebettet ist, wie bspw. in pChester Beatty VII, vso 6,6: r rḏi̯.t šmi̯=f snb n mw.t=f mj šmi̯{.t} Ḥr.w [snb] n mw.t=f Ꜣs.t: „um zu veranlassen, dass er [d.h. ‚NN‘] gesund zu seiner Mutter geht, so wie Horus gesund zu seiner Mutter Isis geht“ (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgCYo95NzWLW0nxtTjf2rle2h0, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 30.8.2024)), oder auf der Stele prophylactique Ramses’ III.: Ḥr.w šrj ḥn=f snb n mw.t=f: „(…) Horus der Jüngere, der gesund zu seiner Mutter eilt“, https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICAAg4k0IFaskkEAkZ6OwHT7IvU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 30.8.2024). Im Prinzip auf dieselbe Weise könnte man auch Verbindungen verstehen wie pTurin Cat. 1993, vso 3,5: ꜥḥꜥ pꜣ n.tj psḥ(.w) snb n mw.t=f mj ꜥḥꜥ Ḥr.w snb n mw.t=f Ꜣs.t: „Der Gebissene möge sich gesund zu seiner Mutter erheben, so wie sich Horus gesund zu seiner Mutter Isis erhebt“, https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCSMKlLgPfq0JsnXEtBMEnF98, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 30.8.2024). Schwieriger wird es aber in den vielen Fällen, in denen diese Phrase nicht mit einem Hauptverb verbunden ist, sondern syntaktisch eigenständig verwendet wird, wie im vorliegenden Fall. Die konzeptuell sinnvollste Lösung dürfte vermutlich eine Auffassung des n als Einleitung des Agens einer passiven Aussage sein oder n in kausaler Bedeutung (GEG, § 164.5): Horus wird gesund durch seine / wegen seiner Mutter Isis, und so wird der Patient durch Angleichung an Horus ebenfalls gesund wegen seiner Mutter, die ihrerseits dadurch zwangsläufig ebenfalls an Isis angeglichen wird. (Dass sich das Suffixpronomen auch im Fall des Patienten auf dessen Mutter bezieht und nicht ebenfalls auf Isis, zeigt sich auf dem Socle Béhague, Zeile a.5, wo die von Gift befallenen Menschen und Tiere ebenfalls wieder gesund werden sollen n mw.t=sn, https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIBd2eNy0odY09ckkOdQXWZ3ig, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 30.8.2024).) Bestätigung erfährt eine solche Interpretation durch Kawa V, Zeile 22: nswt-nḫt ꜥnḫ.tw snb.tw mj ꜥnḫ Ḥr.w n mw.t=f Ꜣs.t: „O starker König, die mögest leben und gesund sein, wie Horus lebt n mw.t=f Isis.“, https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAk25RfdomoUYlpaxozqEFglQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 30.8.2024). Hier scheint doch eine Übersetzung „so wie Horus wegen [oder sogar: dank] seiner Mutter Isis lebt“ die inhaltlich sinnvollste zu sein.
    Dass diese Wunschformel nicht immer in Kontexten auftaucht, wo Isis eine größere explizite Rolle spielt, geschweige denn diejenige des Betroffenen, dürfte einer solchen Auffassung nicht entgegenstehen. Allein die Anspielung auf den mythologischen Kontext der Heilung des Horuskindes durch Isis dürfte für sich schon genügen.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

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Lutz Popko, Satz ID ICQCV9TS2Dnly0IAt4Pm9QjVMCE <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICQCV9TS2Dnly0IAt4Pm9QjVMCE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
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