Satz ID ICMAIzLEvsFUVESshGXJc8A3orI
Wir werden (Rto. x+16) die [...] gut machen (wörtl.: 〈zu〉 etwas Gutem machen), [...] (Rto. x+17) [...] oder eine andere (Frau).
Kommentare
-
Textverlust: Inhaltlich ist hier – wie auch bereits Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 85 [7–8]) erwähnt – ein weiteres Versprechen zu den Träumen in folgender Art zu rekonstruieren: „Wir werden die Träume, die jemand anderer oder eine andere für sie sieht, gut machen“, vgl. z.B. pTurin Cat. 1985 (T3), Rto. 18–21.
-
qtj.y(t)/rs(.wt): Die Standardbezeichnung für „Traum“ im Ägyptischen ist rs.wt (Wb 2, 452.1–4), was wörtlich etwa als „Wachen (im Schlaf)“ aufzufassen ist. Früheste Belege lassen sich in Briefen an Tote aus der Ersten Zwischenzeit fassen, danach ist der Gebrauch des Ausdrucks kontinuierlich zu verfolgen bis zum Demotischen rsw(.t) (CDD R (01.1), 68) und setzt sich fort im Koptischen ⲣⲁⲥⲟⲩ (Crum, Dict., 302b; Černý, CED, 139; Vycichl, Dict. étym., 177b), s. Szpakowska, Behind Closed Eyes, 16. Der Begriff qdd bzw. neuägyptisch qd.t (Wb 5, 78–79.8) hingegen bezeichnet generell den Schlaf, s. Gerhards, Müdigkeit und Schlaf, 183–195. Ab dem Neuen Reich finden sich aber auch gelegentlich Kontexte, in denen qd.t in der Bedeutung „Traum“ belegt ist, s. Szpakowska, Behind Closed Eyes, 16–17; Gerhards, Müdigkeit und Schlaf, 191. In den Oracular Amuletic Decrees wird der Begriff qd.t insgesamt 19 mal in 13 Texten (pLondon BM EA 10251 (L2), Rto. 44–47; pLondon BM EA 10587 (L6), Rto. 11–15; pTurin Cat. 1983 (T1), Rto. 17–47; pTurin Cat. 1984 (T2), Rto. 11; pTurin Cat. 1985 (T3), Rto. 19–21; pParis Louvre E8083 (P2), Rto. 4–7; pParis Louvre E 25354 (P3), Rto. 13–16; pParis BN 182 (P4), 5–6; pKairo CG 58035 (C1), 70–73; pPhiladelphia PENN E 16724 (Ph), A, 4–7 u. B, Rto. 6–8; pBerlin 3059 (B 3059), 7–10; pCleveland CMA 14.723 (CMA), 6–10; pBoulaq 4, Vso. 6–7?) unmissverständlich in der Bedeutung „Traum“ benutzt, da in der Überzahl der Belege qd.t in Verbindung mit dem Verb ptr „sehen“ (Wb 1, 564.1–19) belegt ist und somit als visuell wahrnehmbar beschrieben wird. Dies ist nur schlüssig, wenn man für qd.t die Bedeutung „Traum“ ansetzt.
Zusätzliche Bestätigung dieser Auffassung von qd.t erhält man durch zwei Texte (pNew York MMA 10.53 (NY), Rto. 60–62; pChicago OIM E25622A-D (Ch), 69–76), die in den entsprechenden Schutzversprechungen anstelle von qd.t tatsächlich den Standardbegriff für Traum rs.wt aufweisen. Diese beiden Texte sowie der im Folgenden genannte zeigen eine Schreibung, die durch rs-tp (Wb 2, 451.7–8; Lemma-ID 9600) bzw. rs (Wb 2, 449.8–451.12; Lemma-ID 95940) beeinflusst ist: zusätzlich zu dem Auge (D6) ist die Gruppe Kopf – Semogrammstrich (D1-Z1) als Klassifikator gesetzt, vgl. Wb 2, 450.
Ein Text (pLondon BM EA 10587 (L6), Rto. 11–15) bietet darüber hinaus eine zusätzliche Variante: Neben dem Begriff qd.t werden parallel die Begriffe rs.wt „Traum“, qḏm „(Sicht)omen“ (Wb 5, 148.11; s. Hoch, Sem. Words, 339–340 [503]) sowie ꜥꜥ.wy „Schlaf“ (Meeks, AL 77.0587, 78.0647; Gerhards, Müdigkeit und Schlaf, 133–139) gebraucht. Hier wäre nun zu überlegen, auf welche Weise die Begriffe sich in diesem Zusammenhang genau unterscheiden, da nicht davon auszugehen ist, dass sie dort synonym gebraucht sind, s. Szpakowska, Behind Closed Eyes, 17. Zumindest für die Begriffe qdd und ꜥꜥ.w liegt mittlerweile eine detaillierte Bedeutungsanalyse vor, s. Gerhards, Müdigkeit und Schlaf, 133–139, 188–191. Eine Zusammenfassung zur Bedrohlichkeit von Alpträumen und verschiedenen Maßnahmen zum Schutz vor bösen Träumen bietet Szpakowska, Demons in the Dark, 63–76; zu Träumen in den OAD, s. Grams, in: SAK 46, 2017, 93–95.
Persistente ID:
ICMAIzLEvsFUVESshGXJc8A3orI
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMAIzLEvsFUVESshGXJc8A3orI
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Satz ID ICMAIzLEvsFUVESshGXJc8A3orI <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMAIzLEvsFUVESshGXJc8A3orI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMAIzLEvsFUVESshGXJc8A3orI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Kommentieren Sie den Inhalt dieser Seite
Danke, dass Sie uns helfen unser Angebot zu verbessern. Ihr Kommentar wird an das TLA-Team zur Bearbeitung übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutz-Erklärung.
Teile diese Seite
Beachten Sie, dass, wenn Sie Social Media-Buttons (z.b. X, Facebook) nutzen, Daten an die entsprechenden Services übermittelt werden. Details entnehmen Sie den Datenschutzrichtlinien des entsprechenden Angebots.