Satz ID ICEDSRBM7b9X9EiNrZ0WvF45oOM (Variante 1)


(Eine von 2 Lesevarianten dieses Satzes: >> #1 <<, #2)

    particle
    de [Negationswort]

    (unspecified)
    PTCL

    verb_3-inf
    de handeln

    SC.w.pass.ngem.nom.subj_Neg.n
    V\tam.pass

    substantive_fem
    de Sache

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de irgendein

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg

    preposition
    de gegen (Personen)

    Prep.stpr.1sg
    PREP:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.1.c.]

    (unspecified)
    -1sg

    adjective
    de schlecht; böse

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg

    adjective
    de schlecht; böse; unheilvoll

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg




    vso X+1, x+8
     
     

     
     

    particle
    de weil (Konjunktion)

    (unspecified)
    PTCL

    personal_pronoun
    de ich [Selbst. Pron. sg.1.c]

    (unspecified)
    1sg

    particle_enclitic
    de [Partikel (enklitisch)]

    (unspecified)
    =PTCL

    gods_name
    de Harendotes

    (unspecified)
    DIVN

    substantive_masc
    de der Erbe

    Noun.sg.stpr.3sgm
    N.m:sg:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m




    vso X+1, x+9
     
     

     
     

    substantive_masc
    de der Erbe

    Noun.sg.stc
    N.m:sg:stc

    substantive_fem
    de die Große (Krone von O.Äg.)

    Noun.sg.stpr.3sgm
    N.f:sg:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    preposition
    de in Gegenwart von

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de Menschheit; Leute

    (unspecified)
    N.f:sg

    substantive_fem
    de [feminines Substantiv]

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de alle

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg

    substantive_fem
    de Menschheit; Volk; (soziale) Oberschicht

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de alle

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg

    substantive_fem
    de Volk; Untertanen; Menschen

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de alle

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg




    vso X+2
     
     

     
     




    restlicher Papyrus zerstört
     
     

     
     

de Gegen mich soll nicht irgendwie schlimm und übel gehandelt werden, weil ich Horus bin, der 〈seinen〉 Vater rächt (und) sein Erbe (ist), der seine Hohe (Krone) (oder: seine beiden Hohen (Kronen)) erbt in Anwesenheit aller Menschen und [---], der gesamten Oberschicht und Unterschicht, [---]

Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Svenja Damm, Peter Dils (Textdatensatz erstellt: 15.12.2021, letzte Änderung: 13.10.2023)

Kommentare
  • (j)ḫ.t nb.t bjn ḏw.t: Während die medizinischen Texte zu der Schreibung bjn.t und ḏw.t tendieren (s. MedWb 1, 101) und damit die Wörter bjn und ḏw klar als (attributive) Adjektive verstehen, schreiben magische Texte des Neuen Reiches und auch das Totenbuch ein verkürztes bjn ḏw oder bjn ḏw.t (vgl. dazu die Belege unter Wb 1, 124.15, 443.12 und 5, 546.13-17). Da selbst die neuägyptischen Belege gelegentlich eine ausgeschriebene Femininform ḏw.t schreiben (und eben auch immer nb.t), liegt wohl nicht der maskuline Gebrauch von jḫ.t nach GEG, § 92.2 vor. Der Wegfall des t bei bjn tritt dagegen schon in den Ramesseumspapyri auf (neben der vorliegenden Stelle auch in Ram IV C 22 und 23) und ist daher in dieser Formel keine Folge des neuägyptischen Wegfalls der Femininendung, sondern wird eher – graphisch gesehen – eben an der Formelhaftigkeit der Verbindung und wohl auch – sprachlich gesehen – am Zusammenfall der Femininendung von bjn.t mit nachfolgendem ḏw.t liegen. Der Wegfall des t ist daher wohl weniger als Fehler denn vielmehr als Verkürzung zu werten. Im klassischen Mittelägyptischen ist der Ausfall der Femininendung beim Adjektiv nur sehr selten zu beobachten, vgl. Brose, Grammatik der dokumentarischen Texte, § 86.
    Was ḏw.t betrifft, so transliteriert Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 341 das Hieratische nur als ḏw [𓈋𓏲𓅪]; aber über dem „schlechten Vogel“ ist noch eine leicht schräge Linie erhalten, die der Rest eines sehr flüchtig geschriebenen t sein könnte und zumindest nicht zum Hieratogramm des schlechten Vogels gehört. Auf dem Foto des BM ist ferner noch über dieser Linie, direkt an der Abbruchkante des Papyrus und vor dem Rahmen, ein weiterer schwarzer Tintenrest erkennbar, der vielleicht der obere Strich des hieratischen t gewesen sein könnte.
    Eine Alternative wäre noch eine Deutung von bjn ḏw.t als Adverbien, was man v.a. durch deren Endstellung im Hauptsatz begründen könnte. Allerdings hat das Adverb der Wortfamilie ḏw keine t-Endung (Wb 5, 547.8-9); für bjn bliebe die Beleglage zu prüfen, für das Altägyptische findet sich bei EAG, § 750.1 eine Form bjn.j. Allerdings ist die Phrase jḫ.t nb.t bjn.t ḏw.t recht häufig und wird sicherlich immer gleich zu analysieren sein; und es gibt Fälle, in denen bjn und ḏw klar als Adjektive aufzufassen sind, wie in den erwähnten medizinischen Texten. Vermutlich ist das r=j hier nur wegen seiner Kürze nach vorn gerückt worden. Dies ist in der vorliegenden Formel mehrfach belegt.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; Datensatz erstellt: 16.12.2021, letzte Revision: 07.09.2022

  • r(m)ṯ(.t) ⸢___⸣ nb.t: Zwischen den Menschen und den rḫ.yt hat – ganz unidiomatisch – noch eine weitere Personengruppe gestanden, die mit den Menschen so eng verbunden war, dass sie sich einen Quantifikator teilen.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; Datensatz erstellt: 16.12.2021, letzte Revision: 16.12.2021

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Persistente ID: ICEDSRBM7b9X9EiNrZ0WvF45oOM
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(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Peter Dils, Satz ID ICEDSRBM7b9X9EiNrZ0WvF45oOM <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEDSRBM7b9X9EiNrZ0WvF45oOM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.3, 16.5.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEDSRBM7b9X9EiNrZ0WvF45oOM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)