Sentence ID IBkAUdGhevGDkE9cgPAu2eKWPm0
Ihr sollt ihn vor dem Hunger[n retten, vor dem Dürsten, vor Nacktheit, vor der Gewalt jeglichen Gottes und jeglicher Göttin, vor jeglicher Verunreinigung, vor jeglichem] (weiblichen) Geist [und jeglichem (männlichen) Geist, vor jeglicher Krankheit,]
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Ergänzungen nach pTurin CGT 54050. Die genaue horizontale Verortung des Fragments innerhalb der Kolumne ist unklar; der Zeilenumbruch ist aus pragmatischen Gründen ungefähr dort eingetragen, wo ihn Roccati, Magica Taurinensia, 98.56 angegeben hat.
[nḥm]=f sw: Die Parallele bietet den Imperativ nḥm sw: „Rettet ihn“. Auf pTurin CGT 54053 ist dagegen nach dem schlagenden Mann, der der Klassifikator des sonst zerstörten nḥm sein muss, das Pronomen tn zu sehen. Daher muss hier ein Prospektiv [nḥm]=tn sw: „Ihr sollt ihn [retten]“ vorliegen.
ḥqr[.ṱ] und [jbi̯.t]: Zur Frage, ob ḥqr das Substantiv oder ein substantivierter Infinitiv ist, s. den Kommentar von pTurin CGT 54050, Rto. 3,9. Dort wurde zugunsten des Infinitivs entschieden und infolgedessen auch jb(.t) als Infinitiv erklärt.
[ꜣ]ḫ.t [nb.t ꜣḫ.y nb]: So die Reihenfolge auf pTurin CGT 54050, Rto. 10. Diese Reihenfolge weicht von der üblichen ab, in der zuerst der männliche Geist und dann der weibliche Geist genannt wird. Peust, in: BACE 17, 2006, 113-121 äußerte auf Basis seiner Untersuchung von Reihungen gegenderter Nomina die Vermutung, dass die Reihenfolge [männlich] – [weiblich] im Ägyptischen keine Frage von vermeintlicher Bedeutung oder Hierarchie ist, sondern ein linguistisches Phänomen: Wenn das feminine Pendant eine Ableitung von einer männlichen Grundform ist, wie bspw. bei sn – sn.t: „Bruder“ und „Schwester“, findet sich in Aufzählungen die linguistische Reihenfolge [Grundform] – [Ableitung der Grundform], die eine biologische/soziale Reihenfolge [männlich] – [weiblich] suggeriert. Sind das männliche und weibliche Pendant dagegen nicht wurzelverwandt, wie bei ṯꜣ.y – ḥm.t: „Ehemann“ und „Ehefrau“ oder mw.t – jt: „Mutter“ und Vater“, sind beide Reihenfolgen belegt: [männlich] – [weiblich] und [weiblich] – [männlich]. Das Bsp. ꜣḫ.y(t) nb.t ꜣḫ.y nb von pTurin CGT 54050 gehört in die erste Kategorie und würde damit eigentlich Peusts Vermutung widersprechen. Andererseits könnte hier auch ein stilistisches Spiel durch bewusste Abweichung von dieser Regel vorliegen.
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Please cite as:
(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Johannes Jüngling, Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Sentence ID IBkAUdGhevGDkE9cgPAu2eKWPm0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkAUdGhevGDkE9cgPAu2eKWPm0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkAUdGhevGDkE9cgPAu2eKWPm0, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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