Satz ID IBcCdWWcj8m2lEpZrbf3ywRAeI4



    preposition
    de
    wenn (konditional)

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de
    taub sein

    SC.act.ngem.3sgm
    V\tam.act:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    particle
    de
    [Negationswort]

    (unspecified)
    PTCL

    verb_2-lit
    de
    sich öffnen

    SC.n.act.ngem.nom.subj_Neg.n
    V\tam.act-ant

    substantive_masc
    de
    Mund

    Noun.sg.stpr.3sgm
    N.m:sg:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    verb_3-inf
    de
    (in einem Zustand) ankommen

    SC.act.gem.nom.subj
    V~ipfv.act

    substantive_fem
    de
    Glied; Körperteil

    Noun.pl.stpr.3sgm
    N.f:pl:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m




    99,21
     
     

     
     

    adjective
    de
    alle

    Adj.plf
    ADJ:f.pl

    verb_3-inf
    de
    müde sein

    PsP.3plf
    V\res-3pl.f

    preposition
    de
    [Präposition]

    (unspecified)
    PREP

    demonstrative_pronoun
    de
    [Dem.Pron.]

    (unspecified)
    dem.dist.c

    verb_3-lit
    de
    empfangen

    Rel.form.ngem.plm.nom.subj
    V\rel.m.pl

    substantive
    de
    Herz

    (unspecified)
    N:sg

    prepositional_adverb
    de
    dadurch

    (unspecified)
    PREP\advz
de
Wenn er taub ist und sein Mund sich nicht öffnen kann, kommen infolge jener (Dinge), die das ḥꜣ.tj-Herz dadurch empfängt, alle seine Körperteile (im Zustand der) Träg(heit) an.
Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 04.10.2017, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • Je nach Interpretation zur Positionierung dieses und des vorangegangenen Satzes oder Teilsatzes gibt es verschiedene Interpretationen der syntaktischen Struktur:
    (1) Wreszinski, Papyrus Ebers, 206 scheint anzudeuten, dass er jr jdi̯=f n wn.n rʾ=f als vorangestelltes Satzglied oder Protasis eines Konditionalsatzes interpretiert und das Folgende als Hauptsatz resp. Apodosis. Dieser Aufteilung folgen die meisten Bearbeiter, wobei prr seit Sethe, Erläuterungen, 87 i.d.R. als Hilfsverb aufgefasst wird. Der an prr anschließende Satz ist dann ein Adverbialsatz mit einem Stativ nni̯ als Prädikat (so explizit Westendorf, Grammatik, § 322.2a; zu einem geminierten sḏm=f in der Apodosis s. auch Brose, Grammatik der dokumentarischen Texte, 407, § 374, Bspe. 261 und 262; von ihm als „nominales Präsens mit jussivischer Funktion“ bezeichnet). Neben nni̯ könnte aber auch m-ḫt nf die notwendige Adverbiale sein.
    Bei dieser Analyse würde der Satz n wn.n rʾ=f als Fortsetzung der Protasis dienen, was interessant ist, da dessen affirmatives Gegenstück ein substantivisches (Westendorf: imperfektisches) sḏm=f ist und man eigentlich eine Verneinung mit tm erwartet; vgl. dieselbe Beobachtung bei anderen Stellen bei Westendorf, a.a.O., S. 160, Anm. 4.
    (2) Ebbell, Papyrus Ebers, 115 geht davon aus, das ky-ḏd n jr.t tm.tj jr jdi̯=f n wn.n rʾ=f zu Eb 855a gehört. Daher muss er in jr jdi̯=f n wn.n rʾ=f einen vollständigen Satz sehen und geht von einem simplen Konditionalsatz aus: „When he is deaf, his mouth cannot be opened (i.e. he cannot speak).“

    prr ist nach Wb 1, 525.4, MedWb 1, 271, s.v. prj A.IV.a und Westendorf, Grammatik, § 322.aa ein Hilfsverb mit der Bedeutung „und es kommt dabei heraus, daß“. Winand, Temps et aspect en égyptien, 381-382 fasst das prr dieses Satzes ebenfalls als Hilfsverb auf, allerdings als „Indication de la fin d’un processus“: „tous ces membres finissent par devenir faible par suite de ce que le cœur en prend.“ Allerdings passt diese Bedeutung nicht zu all seinen Belegen.
    Wenn GEG, § 316, Anm. 8 diesen Satz als Beleg für ein „old perfective qualifying the subject of certain verbs“ nennt, dürfte er prr dagegen eher als Vollverb (mit der Bedeutung „come forth“ > „become“) aufgefasst zu haben.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

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Persistente ID: IBcCdWWcj8m2lEpZrbf3ywRAeI4
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCdWWcj8m2lEpZrbf3ywRAeI4

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Satz ID IBcCdWWcj8m2lEpZrbf3ywRAeI4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCdWWcj8m2lEpZrbf3ywRAeI4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCdWWcj8m2lEpZrbf3ywRAeI4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)