Satz ID IBUCZiW6uDvUvkPjkyzVVsqSQGQ



    personal_pronoun
    de ich [Selbst. Pron. sg.1.c]

    (unspecified)
    1sg

    verb_3-inf
    de entfernen

    Partcp.act.ngem.sgm
    V\ptcp.act.m.sg

    substantive_masc
    de Blume; Blüte; Schößling

    (unspecified)
    N.m:sg

    verb_3-inf
    de frei sein

    Partcp.act.ngem.sgm
    V\ptcp.act.m.sg

    preposition
    de [Präposition]

    (unspecified)
    PREP




    sn⸢_⸣
     
     

    (unedited)





    13
     
     

     
     

    substantive_masc
    de Übermaß

    (unspecified)
    N.m:sg

    verb_caus_3-inf
    de enthüllen

    Partcp.pass.prefx.sgm
    V\ptcp.pass.m.sg

    substantive
    de Linie

    (unspecified)
    N

    preposition
    de auf

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de Augenbraue

    (unspecified)
    N.m:sg

    verb
    de zerreissen

    Partcp.act.ngem.sgm
    V\ptcp.act.m.sg

    substantive_fem
    de Kralle

    Noun.pl.stabs
    N.f:pl

    verb_2-lit
    de zustoßen

    Partcp.act.ngem.sgm
    V\ptcp.act.m.sg

    substantive_masc
    de Leib

    (unspecified)
    N.m:sg

    verb_3-inf
    de frei sein

    Partcp.act.ngem.sgm
    V\ptcp.act.m.sg

    preposition
    de [Präposition]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de machen

    Inf.t
    V\inf

    substantive
    de Stimme; Geräusch; Zank; Krach

    (unspecified)
    N

    adjective
    de groß; viel

    Adj.sgm
    ADJ:m.sg

de Ich war einer, der Blumen/Unkraut ausreißt (?), frei von [--- im (?)] Übermaß, einer, dessen Linie auf der Augenbraue klar sichtbar (wörtl.: enthüllt) ist(?), einer mit reißenden Krallen, einer mit zustoßendem (?) Leib, einer, der frei ist, großen Lärm zu machen.

Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch (Textdatensatz erstellt: 04.08.2015, letzte Änderung: 05.10.2021)

Kommentare
  • ⸢šwi̯⸣ ⸢m⸣ sn⸢_⸣ ḥꜣ.w: Willems, Dayr al-Barshā, 43 und 49, Anm. v versteht die stark zerstörte Passage als šwi̯ m sn|ḥꜣ: „one free from causing distress (?)“. Das Wort snḥꜣ gibt er als unbelegt an, verbindet es aber mit der Wurzel nḥꜣ: „to be rough“. Man könnte auf snḥꜣ: „(Zauberei) unwirksam machen u.ä.“, Wb 4, 169.5, verweisen.
    Allerdings zeigt sein Faksimile auf Taf. 47 (vgl. auch das Foto auf Taf. 18) unter dem n noch einen möglichen Zeichenrest. Auch der Platz am Kolumnenende würde noch für ein Zeichen mehr reichen. Daher ist es zweifelhaft, dass man über den Kolumnenwechsel hinweg einfach sn|ḥꜣ lesen kann. Hier wird daher vorgeschlagen, die ersten Zeichen von Kolumne 13 als ḥꜣ.w: „Übermaß“ zu lesen, wodurch sich Djehuti als einer charakterisiert, der in einer noch zu klärenden Sache „frei vom Übermaß“ ist. Damit passt sich der Text gut in die Phraseologie von MR-Autobiographien ein, vgl. die Stele des Antef, Louvre C 167, 9, diejenige des Djefaihapi in Siut I, Halle, Ostwand, Südhälfte, 222 sowie vermutlich auch die Stele des Mentuhotep, London UC 14333, 12 s. die Belege im TLA. Auch der Schiffbrüchige behauptet auf pPetersburg 1115, 12-13, frei von Übertreibung zu sein.
    Sollte diese Ergänzung richtig sein, hat Djehutinacht die Formel šwi̯ m ḥꜣ.w erweitert. Leider ist eine Ergänzung nicht möglich. Man könnte an zni̯: „vorbeigehen“ u.ä. denken, vgl. evtl. die seltene Kombination mit mdw.t: „über das erlaubte Maß hinausgehen“, Wb 3, 455.19. Andererseits hat zni̯ zahlreiche positive Konnotationen, etwa „Andere übertreffen“ (Wb 3, 455.17) oder ihnen „nacheifern“ (Wb 3, 456.15-16), so dass eine Ergänzung zu šwi̯ m zn[i̯.t (m)] ḥꜣ.w auch als „frei von Übereifer“ verstanden werden könnte – doch da das Nachahmen oder sogar Übertreffen Anderer von ägyptischen Beamten und Königen als positive Eigenschaft betrachtet wurde, müsste man zunächst untersuchen, ob es das Konzept eines übermäßigen Nachahmens (wovon sich Djehutinacht ja im gegebenen Kontext distanzieren würde) überhaupt gab, bevor man eine solche Ergänzung hier vornehmen sollte.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; Datensatz erstellt: 26.11.2020, letzte Revision: 26.11.2020

  • Zur Lesung und Übersetzung vgl. den Kommentar zum Verb ẖꜣ: TLA lemma ID 122400 (ẖꜣ), , in: Thesaurus Linguae Aegyptiae , Version 19.beta, 30.10.2019, ed. by Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften & Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: 06.07.2021).

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; Datensatz erstellt: 06.07.2021, letzte Revision: 06.07.2021

  • Vgl. Willems, Dayr al-Barshā, 49, Anm. u zum Vorschlag, wnb zu lesen, und zur möglichen metaphorischen Bedeutung der Stelle als "jmd., der Unkraut herausreißt = jmd., der Schlechtes entfernt". Als möglichen Beleg für die Bedeutung "Unkraut" für wnb zog er pChester Beatty V, Recto 7,2 heran, eine Passage aus den Miscellanies, genauer: aus den Leiden eines Soldaten im Ausland. Es ist jedoch keinesfalls sicher, dass wnb dort die Bedeutung "Unkraut" hat, wie die Übersetzungen der Stelle suggerieren. Vielmehr steht der dortige Satz nꜣ wnb.w bjn im Kontext der Beschreibung, mit welchen Problemen ein Soldat im Ausland zu kämpfen hat, in der alles möglichst negativ geschildert wird. So gesehen, könnte man diesen Satz auch als "(Selbst) die Blumen sind furchtbar" verstehen (vgl. die entsprechende Übersetzung und Kommentierung hier im TLA), worduch wnb prinzipiell seine positive Bedeutung behielte.
    Dessen ungeachtet kann eine bessere Erklärung der Phrase nicht angeboten werden.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; Datensatz erstellt: 10.05.2016, letzte Revision: 10.05.2016

  • Zu möglichen Interpretationen dieser Passage s. Willems, Dayr al-Barshā, 49-50, Anm. w. Er vermutet, dass hier eine physische Eigenschaft eines Falken beschrieben sein könnte, so wie auch die folgende Passage den Grabherrn mit einem Falken vergleicht.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; Datensatz erstellt: 10.05.2016, letzte Revision: 10.05.2016

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(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Satz ID IBUCZiW6uDvUvkPjkyzVVsqSQGQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUCZiW6uDvUvkPjkyzVVsqSQGQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.4, 27.6.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUCZiW6uDvUvkPjkyzVVsqSQGQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)