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r:jni̯: Die Formel r-ntj jni̯.tw n=k zẖꜣ.w pn n ḏd (ḥnꜥ-ḏd) ist auch in anderen Miscellany-Texten belegt (vgl. die Reiterkarte DZA 28.729.150 mit den zugehörigen Belegzetteln). Eine Variante ist pAnastasi IV, 10,8 und pTurin 66, wo wḏ.w-nsw anstelle von zẖꜣ.w steht. Pentawer ist der einzige, der die Formel mit einem zusätzlichen r vor jni̯ versieht. Dieses scheint nicht der Raumfüller zu sein wie am Ende der vorigen Zeile (explizit ausgeschlossen von A.J. Spalinger, The Transformation of an Ancient Egyptian Narrative: P.Sallier III and the Battle of Kadesh, Wiesbaden 2002 [GOF IV.40], S. 117, Anm. 70), sondern vielleicht das j-Augment einer emphatischen Form (vgl. J. Winand, Études de néo-égyptien, Bd. 1, La morphologie verbale, Liège 1992 [AegLeod 2], S. 317 mit ex. 756; jedoch nicht aufgenommen bei P. Cassonnet, Les temps seconds i-sDm.f et i-iri.f sDm entre syntaxe et sémantique, Paris 2000 [EME 1]). Eine zu überprüfende Alternative wäre, dass Pentawer aufgrund des vermutlich ähnlich klingenden r-n.tj jni̯.tw (/ente ent-/?) dem jni̯ ein zusätzliches r verpasste, das ihm dann nach mehreren r-n.tjs derart aus der Hand floss, dass er in 9,10 auch das r-n.tj ḏd mit einem zusätzlichen r schrieb: r-n.tj r:ḏd.
jni̯.tw: Es ist schwer zu entscheiden, ob hier ein passives sḏm.tw NN oder ein aktives sḏm=tw NN vorliegt, Winand, ebd., S. 312.
ḏd: Während die meisten Texte einfaches ḏd schreiben, bieten pAnastasi V, 22,1, pTurin B, Vso. 2,4 (DZA 28.729.410, Gardiner, LEM 126,9) und pBN 201 m-ḏd, die erwähnten Varianten pAnastasi IV, 10,8 und pTurin 66 r-ḏd.
n ḏd: Nach A. Erman, Neuaegyptische Grammatik, Leipzig, 2. Auflage, 1933, S. 202, § 418 ein Nomen rectum von zẖꜣ.w pn. Diese Verbindung ist einzig in der hier verwendeten Briefformel belegt; pAnastasi IV 10,8 und pTurin 66 haben als Variante, wie erwähnt, wḏ.w-nsw n ḏd. Letzteres spricht dafür, dass zẖꜣ.w n ḏd kein fester Terminus technicus ist ("ein (laut) zu rezitierender Brief" oder Ähnliches), sondern eine lose Genitivverbindung oder sogar eine adverbiale Konstruktion. Falls man die Schreibung r:jni̯ des pSallier wirklich als Hinweis auf eine emphatische Konstruktion deutet, ist eine betonbare Adverbiale sogar unbedingt erforderlich. Diese kann nämlich nicht etwa im folgenden ḥnꜥ-ḏd zu suchen sein (das in seinen Ursprüngen eine adverbiale Verbindung ist), weil es nicht in allen Fällen auf n ḏd folgt. Das n=k nach jni̯.tw wird wohl ebenso wenig in Frage kommen, da es eher noch zum nominalen sḏm=f gehört. Es bleibt also nur n ḏd übrig, dessen genaue Konnotation aber unklar bliebe. Man vgl. ferner das Koptosdekret Nubcheperre Antefs aus der 17. Dynastie (DZA 23.198.960), in der diese Formel in leicht differierender Form ebenfalls erscheint: m=tn jni̯.tw n=tn wḏ.w-nsw pnn [sic] r rḏi̯.t rḫ=tn r-n.tt (...): "Seht, euch wurde dieser Königsbefehl gebracht, um euch mitzuteilen, dass (...)". Das dort stehende jni̯.tw n=tn entspricht natürlich dem jni̯.tw n=k der Briefe, das wḏ.w-nsw pnn dem zẖꜣ.w pn bzw. wḏ.w-nsw pn, das r rḏi̯.t rḫ=tn dem ḏd (und das r-n.tt könnte man dem ḥnꜥ-ḏd gegenüberstellen). Für das zusätzliche n im Koptosdekret bleiben nun zwei Möglichkeiten offen: Entweder man ergänzt dahinter ein ḏd und erhält dieselbe Formel wie in den Miscellanies, oder man versteht in den "Ausnahmen" m-ḏd und r-ḏd der Miscellanies die korrekte Form und liest pnn in allen Fällen als Spezialschreibung des Artikels in dieser Formel.
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