Horusstele des Nachtefmut alias Djeddjehutiiuefanch (Paris?)(Objekt-ID VVHM534VFRBVRBRU74WLOCPBPE)
Persistente ID:
VVHM534VFRBVRBRU74WLOCPBPE
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/VVHM534VFRBVRBRU74WLOCPBPE
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Horusstele / Horuscippus
Material: Kalkstein
Maße (H×B(×T)): 17.8+x × 24.4 × 18 cm
Zustand: fragmentarisch
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Fundort
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Theben
Gewissheit: probable
Kommentar zu diesem Ort: Die Herkunft der Stele ist unbekannt, aber die übrigen Denkmäler von Nachtefmut sowie seine Ämter und seine Familie situieren ihn in das Umfeld der Tempel von Karnak und des Ramesseums (Payraudeau, Administration, société et pouvoir, BdE 160, Le Caire 2014, 493-499). Berlandini 2002, 114 schreibt für die Herkunft „sans doute Karnak“. Eine Horusstele des Vaters von Nachtefmut namens Djedchonsiuefanch „A“ befindet sich heute in Berlin ÄM 14658 und wurde im Jahr 1869 von Georg Ebers in Luxor angekauft (unpubliziert; Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit, II, 2007, 98, Nr. 17.18).
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Aktueller Ort
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(unbekannt)
Inventarnummer(n):
Kommentar zu diesem Ort:
Ehemals (im Jahr 1980) in einer Pariser Privatsammlung (Berlandini 2002, 117, Anm. 12); Aufbewahrungsort im Jahr 2002 unbekannt.
Kommentar zur Datierung:
- Die Datierung basiert auf prosopographischen und onomastischen Informationen. Der Stelenstifter ist der Vierte Prophet des Amun Nachtefmut „A“ (Vorderseite, unter dem Streitwagen), der mit seinem „schönen Namen“ auch Djeddjehutiiuefanch „B“ (genannt auf den beiden Seitenkanten) genannt wird. Die Namen seines Vaters Djedchonsiuefanch „A“ und seiner Mutter Neschonspachered erscheinen ebenfalls auf der Vorderseite (vor bzw. hinter dem Streitwagen). Nachtefmut war mütterlicherseits der Enkel des Ersten Propheten des Amun Iuput, der ein Sohn von Pharao Scheschonq I. war. Djedchonsiuefanch „A“, der Vater von Nachtefamun „A“, hat zwei Horusstelen hinterlassen (Turin Suppl. 18356; Berlin ÄM 14658) und war aktiv unter Osorkon I. Harsiesis „C“, ein Sohn von Nachtefmut „A“, heiratete die Prinzessin Isetweret, Tochter von Pharao Harsiesis (Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit, II, 2007, 234, Nr. 36). Nachtefmut war vor allem während der Regierung von Osorkon II. tätig (Berlandini 2002, 86; Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit, II, 2007, 141-151 und 234-242 (Nr. 78-85 und Nr. 36-49), als Pharao Harsiesis I. zeitweilig König in Theben war (Payraudeau, Administration, société et pouvoir, BdE 160, Le Caire 2014, 53, 141).
Beschreibung
- Horusstele, von der nur die unteren 2/3 des Sockels erhalten sind. Der obere Bereich des Sockels sowie die Darstellung von Horus auf den Krokodilen mit deren Rückenplatte fehlen. Der Sockel ist rechteckig im Querschnitt, d.h. ohne eine vorgewölbte Vorderseite, und misst 24,4 cm (Breite) bei 18 cm (Tiefe/Dicke). Die aktuelle Höhe beträgt noch 17,8 cm (Berlandini 1980, 236, Anm. 2; Berlandini 2002, 117, Anm. 12). Nimmt man die zeitgenössische Horusstele des Pascherienaset (sog. Horusstele Mahmud Hamza, Kairo JE 86115, jetzt Alexandrien BAAM 594) als Vergleichsobjekt (52 cm hoch, 22 cm breit, 16 oder 20 cm tief/dick; Sockelhöhe ca. 20 cm), könnte unsere Stele ursprünglich bis zu 60 cm hoch gewesen sein. Die Vorderseite des Sockels ist mit drei Registern dekoriert: oben eine Streitwagenszene, in der Mitte eine Reihe von 8 oder 9 hockenden Gottheiten, unten drei Zeilen Text. Die beiden Schmalseiten sind mit jeweils 8 Kolumnen Text versehen. Auf der Rückseite haben sich die unteren 9 Textzeilen erhalten. Berücksichtigt man die Länge der Lücken in den Texten auf den beiden Schmalseiten, könnten die Schmalseiten gleichmäßig bis zum oberen Ende der Stele fortgelaufen haben, mit jeweils 8 gleich langen Textkolumnen (bei den meisten Horusstelen sind die vorderen Textkolumnen so hoch wie der Sockel und nur die hinteren laufen entlang der Rückenplatte hinter der Horusfigur bis zur Spitze fort). Dann wäre eine dicke, massive Stele zu rekonstruieren, oder die Figur von Horus auf den Krokodilen wäre tief eingeschnitten und über die volle Höhe seitlich von Stegen umrahmt gewesen, in etwa vergleichbar mit Horusstele Kairo CG 9402 (ca. 3. Jh. v. Chr.).
Besitzer: Privatperson
Bibliographie
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– J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie en Égypte: à la recherche d’une définition, Paris 2002, 83-148 [*P,*F,Ü,K]
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– S. H. Aufrère, Serpents, magie et hiéroglyphes. Études sur les noms d’ophidiens d’un ensemble de cippes d’Horus de Thèbes et d’ailleurs (Époque libyenne), in: ENiM 6, 2013, 93-122 (hier: 98-99, 104) [H,K der Schlangenbezeichnungen]
-
– J. Berlandini, Une stèle d’Horus sur les crocodiles du supérieur des prêtres de Sekhmet, Padiimennebnesouttaouy, in: Cahiers de Karnak VI, 1973-1977, Le Caire 1980, 236, Anm. 2 und 238, Anm. 2 [nur Erwähnung]
-
– J. Berlandini, Bès en aurige dans le char du dieu-sauveur, in: W. Clarysse, A. Schoors, H. Willems (eds.), Egyptian Religion. The Last Thousand Years. Studies dedicated to the memory of Jan Quaegebeur. Vol. I (OLA 84), Leuven 1998, 41 (Anm. 40) und 55 (pl. 8.1) [Foto der Streitwagenszene]
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– S. Gerke, Der altägyptische Greif (SAK Beiheft 15), Hamburg 2014, 206 (Nr. 138) [Zeichnung der Vorderseite; Kommentierung der Streitwagenszene]
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– K. Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit. Teil II: Die 22.-24. Dynastie, Wiesbaden 2007, 151 (Nr. 18.85) [H der prosopographischen Informationen]
-
– F. Payraudeau, Administration, société et pouvoir à Thèbes sous la XXIIe dynastie bubastite (BdE 160), Le Caire 2014, Vol. II, 493 (Nr. 135) [Erwähnung]
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– R. Pietri, Horus-Shed hunting in his chariot: two forgotten monuments, in: SAK 49, 2020, 180-181, Anm. 12 [Erwähnung]
- – H. Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen (Ägyptologische Abhandlungen 62), Wiesbaden 1999. Teil I: Textband, 81, 83; Teil II: Materialsammlung, 82 [K]
Datensatz-Protokoll
- – Peter Dils, 02. Februar 2024: Ersteingabe
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, "Horusstele des Nachtefmut alias Djeddjehutiiuefanch (Paris?)" (Objekt-ID VVHM534VFRBVRBRU74WLOCPBPE) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/VVHM534VFRBVRBRU74WLOCPBPE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/VVHM534VFRBVRBRU74WLOCPBPE, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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