pLeiden I 358(Objekt-ID VMXPAKYR6VH3FJIPPV64MHWSJI)


Persistente ID: VMXPAKYR6VH3FJIPPV64MHWSJI
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/VMXPAKYR6VH3FJIPPV64MHWSJI


Datentyp: Objekt


Objekttyp: Schriftrolle


Material: Papyrus

Maße (H×B(×T)): 35 × 245 cm


Zustand: vollständig

Kommentar zur Materialität


  • Fundort

    • Asasif-Nord
      Gewissheit: probable
      Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
      Kommentar zu diesem Ort: Die Herkunft ist nicht gesichert, kann aber über den Besitzer, den Hoheprieser Harmachis, Sohn des Schabaka (25. Dynastie), eingegrenzt werden, siehe Klasens, Amuletic Papyrus, 22-23: In der Grabungssaison 1918/19 wurde während der Grabungen des Metropolitan Museum of Art unter A. Lansing im Asasif in Theben-West in der Nähe der Gräber des Pabesa (TT 279) und des Padiamenophis (TT 33) in einer Balsamierungsnische zwei Särge, die Equipment für das Begräbnis des Harmachis und seines Sohnes und Nachfolgers Horchebi enthielten, gefunden. Sofern das Amulett im (noch nicht entdeckten) Grab des Harmachis niedergelegt worden war, ist als Herkunftsort Theben bzw. das Asasif wahrscheinlich. In diesem Falle wurde das Objekt wahrscheinlich zwischen 1814 und 1826 von Anastasis Agenten Piccinini oder einem seiner Leute entdeckt und in die Sammlung Anastasis verbracht, von wo es 1827 nach Leghorn als Teil des Konvoluts transportiert wurde, das 1828 verkauft wurde (siehe bei Verbleib).


Aktueller Ort

  • Rijksmuseum van Oudheden
    Inventarnummer(n): I 358 , AMS 59c
    Ist an diesem Ort: Ja
    Kommentar zu diesem Ort:
    Das Objekt gehörte zu einem großen Konvolut von 5675 Objekten aus der Sammlung des schwedischen Generalkonsuls in Ägypten, Giovanni d’Anastasi, das die niederländische Regierung durch Vermittlung von J.-E. Humbert im Jahr 1828 in Leghorn erwarb und im Januar 1829 nach Leiden überführt wurde; siehe Klasens, Amuletic Papyrus, 20.
    Anastasi selbst gelangte vermutlich durch B. Piccinini, der für ihn Objekte in Oberägypten sammelte, in den Besitz des Papyrus. Falls dies stimmt – wofür es aufgrund der Nennung des Hohepriesters des Amun von Theben gute Gründe gibt –, dann wurde der Papyrus irgendwann zwischen 1814 und 1826, die Zeit, in der Piccinini in Oberägypten tätig war, entdeckt. Ab da befand er sich im Besitz von Anastasi (Klasens 1975, 22–23).

Kommentar zur Datierung:

  • Das Papyrusamulett wurde für den Hohepriester des Amun und Königssohn Horemachet angefertigt. Dieser war der Sohn des kuschitischen Pharaos Schabaka (ca. 722–707 v. Chr.), sodass er am Ende des 8. und der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. gelebt haben muss. Seine genaue Amtszeit ist umstritten, entsprechend reichen die Angaben in der Literatur von 704 bis 660 v. Chr. (Klasens 1975, 22 – hierbei ist zu berücksichtigen, dass bis 2013/15 Schabaka als Vorgänger und nicht als Nachfolger des Schebitku galt und die Regierungszeiten beider Könige vertauscht zu denken sind). Das Amulett wird also sehr wahrscheinlich irgendwann in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. oder kurz davor entstanden sein.


Beschreibung

  • Das Papyrusblatt hat die Maße 24,5 × 3,4 cm (Länge × Höhe) und war ursprünglich eingerollt und verschnürt; das dazugehörige Band ist noch vorhanden. Der rechteckige Papyrus ist einseitig beschrieben, mit vier langen Zeilen und einer fünften kurzen. Er ist vollständig erhalten und in gutem Zustand.
  • Die Entrollung fand wohl zusammen mit anderen Amulettpapyri (I 353-355 und I 357) im Jahr 1840 durch C. Leemans statt, siehe Klasens, Amuletic Papyrus, 21 mit Fn. 7 und Leemans, Descriptions raisonnée, 115-116. Zur Konservierung wurde der Papyrus auf Papier geklebt und unter Glas versiegelt (Klasens, Amuletic Papyrus, 20, 23 und Taf. 7; Website RO).


Bibliographie

  • https://hdl.handle.net/21.12126/5404 (Zugriff 29.11.2023) [F, *B, K].
  • – A. Klasens, An Amuletic Papyrus of the 25th Dynasty, in: OMRO 56, 1975, 20-28, pl. VII. [F, B, *Ü, *K].
  • – Y. Koenig, in: BIFAO 79, 1979, 118-119 mit fig. 2 [*T (Synopse mit pDeM 38)]
  • – M. Bellion, Égypte ancienne. Catalogue des manuscrits hiérglyphiques et hiératiques et des dessins, sur papyrus, cuir ou tissu, publiés ou signalés, Paris 1987, 185 [B].
  • – C. Leemans, Monumens égyptiens du Musée d'Antiquités des Pays-Bas à Leide, 2. Monumens civils, Livraison 20, Leiden 1861, Pl. CLXX [F] [non vidi].
  • – C. Leemans, Description raisonnée des monumens égyptiens du Musée d’Antiquités des Pays-Bas à Leide, Leiden 1840, 116 [K (unter der Sammelnummer I 356-359!)].


Datensatz-Protokoll

  • – Dezember 2021: M. Brose, Ersteingabe.


Autor:innen: Marc Brose; unter Mitarbeit von: Lutz Popko, Peter Dils
Datensatz erstellt: 03.12.2021, letzte Revision: 10.06.2024

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Marc Brose, unter Mitarbeit von Lutz Popko, Peter Dils, "pLeiden I 358" (Objekt-ID VMXPAKYR6VH3FJIPPV64MHWSJI) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/VMXPAKYR6VH3FJIPPV64MHWSJI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/VMXPAKYR6VH3FJIPPV64MHWSJI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)