pBudapest 51.1961 + pTurin CGT 54058(Objekt-ID G462SPGNYFDONFXRU2LG4GFLJA)
Persistente ID:
G462SPGNYFDONFXRU2LG4GFLJA
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/G462SPGNYFDONFXRU2LG4GFLJA
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Schriftrolle
Material: Papyrus
Maße (H×B(×T)): 18.5 × 67.7 cm
Zustand: fragmentarisch
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Fundort
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westliches Ufer
Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
Kommentar zu diesem Ort: Laut Kákosy ist die Erwerbungsgeschichte der Budapester Fragmente unbekannt (Kákosy 1971, 159 = 1981, 239), aber Edith Varga hat Roccati darüber informiert, dass sie am Ende des 19. Jhs. in Kairo angekauft wurden (Roccati 1979, 555; die Begründung für diese Aussage lässt sich aktuell nicht nachweisen: E-Mail von Katalin Kóthay an P. Dils vom 02.02.2021). Der Papyrus war spätestens im Jahr 1933 Teil der Sammlung des Hungarian National Museum, denn Gardiner hat den Papyrus dort irgendwann abgeschrieben, wie Dawson in einem Artikel von 1933 erwähnt (Dawson 1933, 137). Im Jahr 1934 wurden die Fragmente mit allen übrigen ägyptischen Objekten vom Hungarian National Museum zum Museum of Fine Arts transferiert, aber erst 1951 inventarisiert. Laut Roccati stammen die Turiner Fragmente „sans aucun doute“ aus der Sammlung Drovetti, die ca. 1820 zusammengetragen worden ist (Roccati 1979, 555). Die beiden größten Fragmente tragen die Nummern Cat. 2106/384 und Cat. 2107/416, die nahtlos Kol. 4 von pBudapest vervollständigen, und werden schon im Katalog von 1882 der Turiner Sammlung aufgelistet (Fabretti 1882, 279). Weil die Turiner Fragmente zweifellos aus dem Umfeld von Deir el-Medina stammen, ist also eine Provenienz aus Theben-West absichert (Roccati 2001, 419).
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Aktueller Ort
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Szépmüvészeti Múzeum (Museum of Fine Arts)
Inventarnummer(n): 51.1961
Ist an diesem Ort: Ja -
Museo Egizio
Inventarnummer(n): CGT 54058 , Cat. 2106/384 , Cat. 2107/416
Ist an diesem Ort: Ja
Datierung: 19. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Kákosy 1971 datiert den Papyrus „aufgrund der Zeichenformen und des Schriftcharakters“ in die späte 18. oder frühe 19. Dynastie (ca. 1320–1260 v. Chr.) und vergleicht die Schrift mit der des magischen Papyrus Harris und des Papyrus Chester Beatty IX (Kákosy 1971, 159–160 = 1981, 239-240). Der Papyrus Chester Beatty IX datiert wahrscheinlich aus der Zeit Ramses' II., aber der magische Papyrus Harris wird heute deutlich später als bei Kákosy 1971 datiert: eher in die (spätere) 20. Dynastie. Die Verwendung des herabschwebenden Vogels (G41) in Schreibungen von bꜣ (Kol. 2.3) passt jedenfalls zu der Zeit nach der 18. Dynastie, ähnlich wie die Form des Dechsels (U19) (Caminos, Literary Fragments in the Hieratic Script, Oxford 1956, 2 und 23). Kákosy 1981, 254 revidierte seine frühere Meinung und datierte den Papyrus in die späte 19. oder den Anfang der 20. Dynastie. Roccati 1979, 555 meint, das eine Datierung in die Zeit Ramses‘ II. gut passen würde. Die grammatischen Merkmale und die Orthographie würden tatsächlich für eine Datierung in die frühere und nicht in die spätere Ramessidenzeit plädieren, denn es wäre zu vermuten, dass sonst mehr Neuägyptizismen in der Sprache und zweifelsohne in der Orthographie auftauchen würden.
Beschreibung
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Der Papyrusabschnitt aus Budapest besteht aus einem größeren (Höhe × Breite: 18,5 × 67,7 cm) und einem kleineren Fragment (Höhe × Breite: 18,5 × 6,5 cm) und ist nur auf dem Recto beschrieben. Vier Kolumnen haben sich erhalten, wobei die erste und die letzte jeweils am Anfang bzw. Ende abgebrochen sind. Besonders in der vierten befindet sich eine größere Zerstörung durch die Lücke zwischen dem großen und dem kleinen Fragment, die glücklicherweise durch Fragmente in Turin ergänzt werden können. Bei der Verglasung durch einen etwas ungeschickten Restaurator wurden die Fragmente nicht ganz fachgerecht geklebt, so dass die Lektüre an einigen Stellen erschwert wird. Außerdem sind einige Zeichen heute im Vergleich zu einem alten Foto und einem ultravioletten Foto kaum noch lesbar (Kákosy 1971, 159).
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Die Fragmente in Turin (mehr als 10 Fragmente) ergänzen die vierte Kolumne aus Budapest fast komplett und enthalten mindestens vier weitere Textkolumnen. Letztere sind allerdings in einem dermaßen fragmentarischen Zustand, dass sie noch nicht publiziert wurden. Auch sie sind nur auf dem Recto beschriftet (Roccati 1975, 246, Nr. 16). Ihre exakte Position kann durch die Textparallelen im Papyrus Leiden I 348 abgesichert werden.
- Die zweite und dritte Kolumne Text von Budapest sind 26 bzw. 25 cm lang (25 cm auch für die vierte Kol.: Roccati 1979, 555), die Zwischenräume zwischen den Kolumnen ca. 2 cm. Extrapoliert man diese Angaben für die erhaltenen acht Kolumnen, war der Papyrus ursprünglich mindestens 2,20 m lang. Die Höhe von 18,5 cm entspricht dem gängigen Format einer halbierten Rolle.
Bibliographie
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– L. Kákosy, Ein magischer Papyrus des Kunsthistorischen Museums in Budapest, in: Acta Antiqua. Academiae Scientiarum Hungaricae 19, 1971, 159–177 und Taf. XXXVII-XXXVIII = L. Kákosy, Ein magischer Papyrus des Kunsthistorischen Museums in Budapest, in: L. Kákosy. Selected Papers (1956–73). Studia Aegyptiaca 7 = Études Publiées par les Chaires d’Histoire Ancienne de l’Université Loránd Eötvös de Budapest 33., Budapest 1981, 239–258 (Nr. 25) und 316–317 [P,T,Ü,K]
-
– A. Roccati, La quarta pagina del papiro Budapest Inv. No. 51.1961, in: H. Győry (Hrsg.), Mélanges offerts à Edith Varga, Bulletin de Musée Hongrois des Beaux-Arts. Supplément-2001 (Budapest 2001), 419–421 [T,Ü,K]
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– J. Černý, Notebook 115, 17-23 (im Griffith Institute, Oxford) (http://www.griffith.ox.ac.uk/gri/4hicerpa.html, geöffnet 21.02.2021).
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– A. Fabretti, F. Rossi und R.V. Lanzone, Regio Museo di Torino. Antichità egizie (Catalogo general dei Musei di antichità e degli oggetti d’arte raccolti nelle gallerie e biblioteche del regno. Serie prima: Piemonte. Volume I), Torino 1882, 279 [K]
-
– A.H. Gardiner, Notebook 33, 24-35 (im Griffith Institute, Oxford) (http://www.griffith.ox.ac.uk/gri/4higarpa.html, geöffnet 16.01.2021).
-
– L. Kákosy, Vorläufiger Bericht über den Zauberpapyrus des Kunsthistorischen Museums in Budapest, in: Anonymous (Hrsg.), Труды двадцать пятого Международного конгресса востоковедов, Москва, 9-16 августа 1960, I: общая часть, Заседания секций I-V (Moskva 1963), 96–99 (non vidi).
-
– A. Roccati, Scavi nel Museo di Torino. VII. Tra i papiri Torinesi, in: Oriens Antiquus. Rivista del Centro per le antichità e la storia dell’arte del vicino oriente 14, 1975, 243–253 [K]
- – A. Roccati, Procédés employés dans l’assemblage des papyrus de Turin, in: W. F. Reineke (Hrsg.), First International Congress of Egyptology, Cairo, October 2–10, 1976. Acts (Schriften zur Geschichte und Kultur des Alten Orients 14), Berlin 1979, 553–556 [K]
Datensatz-Protokoll
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– K. Stegbauer, DigitalHeka, Erstbearbeitung, 2006-2008.
- – P. Dils, Überarbeitung und Erweiterung der Metadaten, 18.-19.01.2021.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Lutz Popko, "pBudapest 51.1961 + pTurin CGT 54058" (Objekt-ID G462SPGNYFDONFXRU2LG4GFLJA) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/G462SPGNYFDONFXRU2LG4GFLJA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/G462SPGNYFDONFXRU2LG4GFLJA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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