Horusstele New York (Brooklyn Museum 60.73)(Objekt-ID AXOW4Q24TFHG5OR5ZYOMFYVTTY)
Persistente ID:
AXOW4Q24TFHG5OR5ZYOMFYVTTY
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/AXOW4Q24TFHG5OR5ZYOMFYVTTY
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Horusstele / Horuscippus
Material: Steatit/Speckstein
Maße (H×B(×T)): 23.2 × 13.5 × 5.6 cm
Kommentar zur Materialität
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Maße: 23,2 x 13,5 x 5,6 cm (Höhe x Breite x Dicke) (Sockelbereich 2,8 cm hoch).
- Material: Steatit (Homepage); „black steatite“ (Jacquet-Gordon 1965-1966); schwarzer Steatit (Karig 1976).
Aktueller Ort
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The Brooklyn Museum
Inventarnummer(n): 60.73
Ist an diesem Ort: Ja
Kommentar zu diesem Ort:
Im Jahr 1960 mit Finanzmitteln des Charles Edwin Wilbour Fund angekauft.
Datierung: 3. Jhdt. v.Chr.
Kommentar zur Datierung:
- Die Datierung erfolgt implizit nach stilistischen Kriterien und nach der textgeschichtlichen Untersuchung der eingravierten Texte. Jacquet-Gordon gibt als Datierung „tentatively assigned to the early Ptolemaic Period (third century B.C.), ohne dies im Einzelnen zu begründen (Jacquet-Gordon 1965-1966, 54). Bianchi 1988, 204 datiert die Horusstele später als die Metternichstele (Nektanebos II.) in die Ptolemäerzeit oder mehr konkret ins 3. Jh. v. Chr. (so auch schon Karig 1976: „ptolemäische Zeit, 3. Jahrhundert v. Chr.“). Er verweist zwar auf die Ausarbeitung des Körpers des Horuskindes, spricht jedoch in diesem Zusammenhang nicht explizit von einem stilistischen Datierungskriterium. Ob die mehr schematische Ausarbeitung des Körpers im Vergleich zum Horuskörper auf der Metternichstele als Kriterium für eine spätere Datierung gültig ist? Gutekunst 1995 übernimmt die Datierung von Jacquet-Gordon als „Frühptolemäisch“, aber auch als „(Früh?)ptol“ (1995, 66 bzw. 284). Textgeschichtlich passt die vorhandene Version des Horusstelentextes B (es ist die „Paris-Rechts-Version“, die ab seiner „Mittelphase“ = 26.-28. Dyn. belegt ist) in seine „Hochphase“, die mit der spätdynastischen und frühptolemäischen Zeit bzw. mit der Zeit „ca. 400-250/200?“ übereinstimmt. Sternberg-El Hotabi datiert die Stele nach typologischen Kriterien in ihre „Frühe Hochphase“, d.h. ca. 380-280 v. Chr. (30. Dynastie und Anfang der Ptolemäerzeit) (Sternberg-El Hotabi 1999, II, 72) oder mehr konkret in die frühe Ptolemäerzeit (Sternberg-El Hotabi 1999, I, 110), aber begründet dies nicht im Einzelnen (für Sternberg-El Hotabi ist „Anfang der Ptolemäerzeit“ = „Frühe Ptolemäerzeit“, für anderen ist „Frühe Ptolemäerzeit“ = „3. Jh. v. Chr.“). Der einzige Unterschied zu den Stücken ihrer „Mittleren Hochphase (ca. 280-ca. 180 v. Chr.)“ liegt in der Tatsache, dass die Darstellungen auf der Rückseite nicht das Motiv des vierköpfigen Sonnengottes in der Sonnenscheibe enthält. Die Textversion von Horusstelentext C hat die größten Ähnlichkeiten mit der Version auf der Statue Tyszkiewicz, die meistens in die 30. Dynastie bis in die frühe Ptolemäerzeit datiert wird. Die Erwähnung von heiligen Tieren (Falken und Katzen) in den Horusstelensprüchen A und B weist auf eine redaktionelle Erneuerung dieser Texte hin, die im Rahmen von Kultmaßnahmen der 30. Dynastie erfolgt sein könnte.
Beschreibung
- Frontal dargestellter, nackter Kindgott, der auf zwei antithetisch angeordneten Krokodilen steht. Er trägt einen Uräus und eine Jugendlocke. Er hält zwei Schlangen, einen Skorpion und eine Antilope in der rechten Hand, zwei weitere Schlangen, einen weiteren Skorpion und einen Löwen in der linken. Über seinem Kopf befindet sich ein Beskopf. Der Kindgott wird rechts von einem Falken auf einem Papyrusstängel, links von einer Nefertemstandarte (Lotusblüte und -stängel, mit einer Feder auf der Blume) eingerahmt. In den freien Flächen zu beiden Seiten des Kopfes und des Körpers sind zwei (namenlose) Götter in Hochrelief angebracht (ein Osiris und ein ithyphallischer Min oder Amun). Sechs weitere Gottheiten sind eingraviert und mit hieroglyphischen Beischriften versehen. Die Vorderseite des Sockels, die Unterseite, die beiden Schmalseiten und die Rückseite sind mit hieroglyphischen Texten versehen. Auf der Rückseite befindet sich oberhalb des Textfeldes in 16 Kolumnen noch ein Bildfeld mit einer Reihung von 15 Gottheiten. Horusstelentext A fängt auf der rechten Schmalseite an (Kol. 1-2) und setzt sich auf der Rückseite fort (Kol. 3-9). Anschließend steht auf der Rückseite Horusstelentext B (Kol. 9-18), der auf der linken Schmalseite endet (Kol. 19-20). Dann folgt auf der linken Schmalseite Horusstelentext C (Kol. 20), der auf der Vorderseite des Sockels (Kol. 21-23) sowie auf der Unterseite der Stele (Kol. 24-39) weiterläuft und dort aus Platzmangel abbricht.
Bibliographie
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– H. Jacquet-Gordon, Two Stelae of Horus-on-the-Crocodiles, in: The Brooklyn Museum Annual 7, 1965-1966, 53-64 (https://www.jstor.org/stable/26457343) (hier: 53-64, Figs. 1-2 und 5-6 [P,*H,Ü,K] (Fig. 2 und 5 sind spiegelverkehrt!)
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– Y. Barbash, in: E. Bleiberg, Y. Barbash, L. Bruno, Soulful Creatures: Animal Mummies in Ancient Egypt, Brooklyn 2013, 21 (Nr. 13) [P]
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– R.S. Bianchi u.a. (Hrsg.), Cleopatra’s Egypt: Age of the Ptolemies, s.l. 1988, 204-205 (Nr. 99) und pl. XXVI [P,K]
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– R.S. Bianchi, in: R.A. Fazzini, R.S. Bianchi, J.F. Romano, D.B. Spanel, Ancient Egyptian Art in the Brooklyn Museum, New York 1989, Nr. 88 [P Vorderseite,K]
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– R.S. Bianchi, in: T. Yakata (ed.), Neferut net Kemit: Egyptian Art from the Brooklyn Museum, (Japan) 1983, Nr. 68 [Farbfoto Vorderseite, K]
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– R.A. Fazzini, Images for Eternity. Egyptian Art from Berkeley and Brooklyn (Ausstellungskatalog M.H. de Young Memorial Museum, July 26 – October 18 1975), San Francisco – Brooklyn 1975, 127 und 138 (Cat. 114) [P Vorderseite]
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– R.A. Fazzini, J.F. Romano, M.E. Cody, Art for Eternity. Masterworks from Ancient Egypt, New York 1999, 142 (Nr. 89) [P Vorderseite,K]
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– A. Gasse, Une stèle d’Horus sur les crocodiles. À propos du “Texte C”, in: Revue d’Égyptologie 55, 2004, 23-37 und pls. VII-IX [P,H,Ü,K] (wird als Parallele für Text C herangezogen)
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– A. Gasse, Les stèles d’Horus sur les crocodiles, Paris 2004, 24-25 und 173 [Ü,H] (nur Text C: nach der Version Brooklyn 60.73 bzw. der Übersetzung von Jacquet-Gordon)
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– A. Gasse, L’enfant et les sortilèges. Remarques sur la diffusion tardive des „stèles d’Horus sur les crocodiles”, in: A. Gasse, F. Servajean, Chr. Thiers (eds.), Et in Aegypto et ad Aegyptum. Recueil d’études dédiés à Jean-Claude Grenier (CENiM 5/2), Montpellier 2012, Bd. II, 345-357 [K]
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– W. Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch (Text B) auf Horusstelen und Heilstatuen, Diss., Trier 1995, 66, 283-288, 332-333 [K]
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– J.S. Karig, in: J.S. Karig und K.-Th. Zauzich (Hrsgg.), Ägyptische Kunst aus dem Brooklyn Museum, Berlin. Ägyptisches Museum der Staatlichen Museen Preussischer Kulturbesitz (Ausstellungskatalog, 4. September – 31. Oktober 1976), 1976, Nr. 79 [P Vorderseite und Bildfeld Rückseite,K]
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– H. Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen (Ägyptologische Abhandlungen 62), Wiesbaden 1999. Teil I: Textband, 107, 110, 262 (Abb. 58); Teil II: Materialsammlung, 72 [K]
- – https://www.brooklynmuseum.org/opencollection/objects/3684 (27.10.2023) [P,K]
Datensatz-Protokoll
- – Peter Dils, 06. März 2024, Ersteingabe
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, "Horusstele New York (Brooklyn Museum 60.73)" (Objekt-ID AXOW4Q24TFHG5OR5ZYOMFYVTTY) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/AXOW4Q24TFHG5OR5ZYOMFYVTTY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/AXOW4Q24TFHG5OR5ZYOMFYVTTY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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