Horusstele des Djedchonsiuefanch (Kairo JE 47280)(Objekt-ID 33GHILZ7F5DV7IBVOU5S7V5FPU)
Persistente ID:
33GHILZ7F5DV7IBVOU5S7V5FPU
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/33GHILZ7F5DV7IBVOU5S7V5FPU
Datentyp: Objekt
Objekttyp: Horusstele / Horuscippus
Material: Kalkstein
Zustand: fragmentarisch
Kommentar zur Materialität
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Der Sockel hat eine Breite von 25,5 cm, eine Tiefe/Dicke von 16+x cm und eine Höhe von 18,5 cm. Die ursprüngliche Höhe dürfte zwischen 50 und 60 cm betragen haben (vgl. Horusstele Kairo JE 86115 = BAAM 594: Höhe 52 cm; Breite 22 cm; Dicke 16 oder 20 cm; Sockelhöhe ca. 20 cm).
- Material: "en calcaire dur" (Daressy, 266).
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Fundort
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Mutbezirk
Gewissheit: certain
Ist der ursprüngliche Nutzungsort: Ja
Kommentar zu diesem Ort: Gefunden am 23. März 1922 im Tempel Ramses’ III. im Südwesten des Mutbezirks von Karnak, als Maurice Pillet den Tempel zwischen dem 28. Januar und 3. April 1922 vom Schutt befreite (Pillet 1922, 257–259). Das Steinfragment lag nachgenutzt im Hypostyl (Daressy 1922, 266), genaueres ist über die Fundumstände nicht bekannt.
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Aktueller Ort
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Egyptian Museum
Inventarnummer(n): JE 47280
Ist an diesem Ort: Ja
Kommentar zu diesem Ort:
Am 23. März 1922 in Karnak gefunden und noch im selben Jahr nach Kairo transportiert, wo die Stele mit der Inventarnummer JE 47280 im Ägyptischem Museum aufgenommen wurde.
Datierung: 22.–23. Dynastie – 24. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Die Horusstele gehörte einem Priester des Amunrasonter (der genaue Priestertitel ist zerstört) namens Djedchonsiufanch, Sohn des Nesperennebu und der Tascheditanuqet. Die Namen des Stelenstifters und seines Vaters sowie der Stil der Hieroglyphen führten Daressy zu einer Datierung in die 21.–22. Dynastie (Daressy 1922, 268; gefolgt von Gutekunst 1995, 69). Porter & Moss schreiben „Late Period“ (PM II², 1972, 274), sicherlich weil sie die Dritte Zwischenzeit zur Spätzeit rechnen. Sternberg-El Hotabi 1999 klassifiziert das Stück typologisch bei den Horusstelen ihres Typus II (sog. oberägyptischer Typus) der Frühphase II (21.–25. Dynastie). Sie hat gemeint, den Stelenstifter Djedchonsiufanch mit dem namensgleichen bekannten 4. Propheten des Amun aus der Regierungszeit Osorkons I. identifizieren zu können (Vater Nesperennebu, Mutter Nesmut) (Sternberg-El Hotabi 1999, I, 80 und 84; II, 43), aber der Besitzer von Kairo JE 47280 hat eine Mutter mit einem anderen Namen. Ikonographische und epigraphisch/paläographische Details, die eventuell eine genauere Datierung ermöglichen könnten, sind fast gänzlich verloren oder nicht publiziert. Das Material Kalkstein, der Fundort Karnak mit dem Umfeld der Amunpriesterschaft, der hohe Sockel sowie die retrograde Beschriftung auf den Seiten passen allerdings weiterhin zu den Horusstelen der Frühphase II aus der Libyerzeit. Deshalb wird das Stück in die 22.–24. Dynastie datiert (Jansen-Winkeln 2007, 454). Der Namenstypus Djedchonsiufanch erscheint in der 21. Dynastie, ist häufig in der 22. bis 26. Dynastie (vor allem in der 22. Dynastie), wird danach wieder seltener (Jansen-Winkeln 2016, 193, 198).
Beschreibung
- Horusstele, von der sich nur der Sockel sowie die Füße des Kindgottes erhalten haben. Der Sockel hat eine Breite von 25,5 cm, eine Tiefe/Dicke von 16+x cm und eine Höhe von 18,5 cm. Die ursprüngliche Höhe dürfte zwischen 50 und 60 cm betragen haben (vgl. Horusstele Kairo JE 86115 = BAAM 594: Höhe 52 cm; Breite 22 cm; Dicke 16 oder 20 cm; Sockelhöhe ca. 20 cm). Der Kindgott steht auf zwei Krokodilen mit umgewandten Köpfen. Zwei weitere Krokodile drehen sich zu den Seiten der Stele. Der Kindgott hält zumindest einen Löwen in der rechten (?) und eine Antilope in der linken (?) Hand (Beschreibung von Daressy aus Betrachterperspektive? Normalerweise hält das Kind aus Objektperspektive einen Löwen in der linken, eine Antilope in der rechten Hand.). Nicht publiziert ist, ob das Kind frontal steht oder seitlich schreitet. Die Vorderseite des Sockels, die laut Daressy vermutlich gebogen war, wurde begradigt, so dass hier alle Beschriftung verloren ist. Anzunehmen ist, dass das Stelenfragment zu einem Steinblock begradigt und als Baumaterial wiederverwendet wurde. Die Beschriftung auf den Seiten des Objekts zählt jeweils 7 Textkolumnen, retrograd angeordnet (die erste Kolumne ist die hinterste, die oben auf der Kante der Stelenrückwand anfing, die letzte ist die vorderste, aber alle Hieroglyphen sind nach vorn orientiert). Die Rückseite enthält noch die unteren 13 Zeilen Text, schwer lesbar und überall zu den Zeilenanfängen und -enden hin verloren.
Bibliographie
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– G. Daressy, Description des monuments épigraphiques trouvés à Karnak en 1921-1922, in: ASAE 22, 1922, 261-268 (hier 266-268) [*H,K]
-
– PM II², 1972, 274 [B]
-
– Gutekunst 1995: W. Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch (Text B) auf Horusstelen und Heilstatuen (Diss. Göttingen 1992), Trier 1995, 69, 81, 86, 345 [K]
-
– K. Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit. Teil II: Die 22.–24. Dynastie, Wiesbaden 2007, 454 (Nr. 45.109) [H]
-
– Karl Jansen-Winkeln, Zum Wandel der Personennamen von der Ramessidenzeit zur Spätzeit. In: H. Franzmeier, Th. Rehren und R. Schulz (Hrsgg.), Mit archäologischen Schichten Geschichte schreiben. Festschrift für Edgar B. Pusch zum 70. Geburtstag. (Forschungen in der Ramses-Stadt 10), Hildesheim 2016, S. 191-199
-
– M. Pillet, Rapport sur les travaux de Karnak (1921-1922), in: ASAE 22, 1922, 235-260 mit 5 Taf. (hier: 235, 257-259)
- – H. Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen (Ägyptologische Abhandlungen 62), Wiesbaden 1999, Bd. I, 80, 84, 86; Bd. II, 43 [K]
Datensatz-Protokoll
- Peter Dils, Ersteingabe, 27. September 2024
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, "Horusstele des Djedchonsiuefanch (Kairo JE 47280)" (Objekt-ID 33GHILZ7F5DV7IBVOU5S7V5FPU) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/33GHILZ7F5DV7IBVOU5S7V5FPU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/33GHILZ7F5DV7IBVOU5S7V5FPU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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