ḫt-ḥḏ(Lemma-ID 865667)
Persistente ID:
865667
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/865667
Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch
Wortklasse: Substantiv (mask.)
Übersetzung
[Pflanze]
[plant]
[plante]
[نبات]
Bibliographie
-
Wilson, Ptol. Lexikon, 753
- Leitz, in: Rickert/Ventker, Altägyptische Enzyklopädien I, 508 f.
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(Vollzitation)"ḫt-ḥḏ" (Lemma-ID 865667) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/865667>, ediert von Simon D. Schweitzer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Andrea Sinclair, Annik Wüthrich, Amr El Hawary, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/865667, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
ḫt ḥḏ: Im pEbers, Rezept Eb 294 steht eine zunächst unspezifische attributive Verbindung „weißes/helles Holz“. Das Parallelrezept H 35 im pHearst versieht ḥḏ mit Gardiner M2 und Pluralstrichen als Klassifikatoren; diese letztere Schreibung könnte darauf hindeuten, dass der Schreiber des pHearst ein Kompositum *„Weißholz“ angedacht hat. Die Alternative, dass diese Klassifikatoren zu ḥḏ gehören und „Holz der ḥḏ.w-Pflanze“ gemeint ist, scheidet aus, weil die so geschriebene ḥḏ.w-Pflanze mit der Zwiebel resp. dem Knoblauch identifiziert wird und keine verholzten Bestandteile hat. Grundriß der Medizin IV/1, 140 und Westendorf, Handbuch Medizin, 601 übersetzen wörtlich „weißes Holz“; im DrogWb, gibt es keinen separaten Eintrag dazu und nicht einmal einen Kommentar unter dem Eintrag ḫt. MedWb 2, 671 vermerkt unter ḫt ḥḏ: „‚weißes Holz‘ einer Pflanze“, geht also wohl davon aus, dass es nur ein Pflanzenbestandteil, also tatsächlich nur helles Holz o.ä., ist. Weder Charpentier, Recueil, noch Germer, Handbuch, haben einen eigenen Eintrag dazu.
Anders dagegen Ebbell, Papyrus Ebers, 63. Er gibt für diese Verbindung keine Übersetzung an, was man zumindest so interpretieren kann, dass er sie nicht wörtlich aufzufassen scheint (auch wenn seine Übersetzung des Satzes sonst problematisch ist). Bardinet, Papyrus médicaux, 296 übersetzt es kommentarlos mit „sycomore (litteralement: ‚bois blanc‘)“.
In ptolemäischen Texten ist ein ḫt ḥḏ (s. Wilson, Ptol. Lexikon, 753) als Styraxlieferant neben ḫt km: „schwarzem Holz“ und ḫt dšr: „rotem Holz“ genannt. Es ist eine „Wiederholung wie das Getrocknete des ḏꜣr.t-Baumes“, d.h. vom Johannisbrotbaum, es wird fest, wenn es zerbrochen wird, ist weich wie der Charakter (?; jwn: „Farbe, Wesen, Charakter“) von Gold, riecht wie tj-šps (der Kampferbaum, vgl. Lüchtrath, in: GM 101, 1988, 43-48); und wenn es auf seine Seite gelegt wird „mit seinem Einschnitt (?)“, ist es wie die Flügelfarbe des sft-Vogels. Vgl. zu diesem Text Leitz, in: Rickert/Ventker, Altägyptische Enzyklopädien, Bd. 1, 508-509.
L. Popko, 24. Februar 2020.
Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen; Datensatz erstellt: 24.02.2020, letzte Revision: 12.09.2022