ꜥmq(معرف المادة المعجمية 37930)
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37930
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فئة الكلمة: فعل
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شواهد في المتون النصية في TLA
5
الإطار الزمني للتوثيق في المتون النصية في TLA:
من
1292 ق.م.
إلى
1077 ق.م.
التهجئة في المتون النصية في TLA:
ببليوغرافيا
-
Meeks, AL 77.0646
- KoptHWb 292
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(الاقتباس الكامل)"ꜥmq" (معرف المادة المعجمية 37930) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/37930>، نُشر بواسطة Altägyptisches Wörterbuch، مع مساهمات من قبل Simon D. Schweitzer، Annik Wüthrich، Amr El Hawary، في: Thesaurus Linguae Aegyptiae، إصدار المتن ١۹، إصدار تطبيق الويب ٠.٢.٢، ٢٠٢٤/١١/٥ ، نُشر بواسطة Tonio Sebastian Richter و Daniel A. Werning نيابة عن Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (أكاديمية برلين-براندنبورغ للعلوم والإنسانيات) و Hans-Werner Fischer-Elfert و Peter Dils نيابة عن Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (الأكاديمية الساكسونية للعلوم والإنسانيات في لايبزيغ) (تم الوصول: xx.xx.20xx)(الاقتباس المختصر)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/37930، في: Thesaurus Linguae Aegyptiae (تم الوصول: xx.xx.20xx)
ꜥmq: Das Verb kommt (1) nur in den verschiedenen Parallelversionen desselben Satzes vor und ist meist mit dem Phallus sowie einmal mit dem schlagenden Mann klassifiziert. Es bezeichnet eine sexuelle Handlung des Seth gegenüber Anat (s. unten).
(2) Ein weiteres, gleichradikaliges Verb steht in pChester Beatty VII rto 8,4, ist aber mit dem Kreuz (Gardiner Sign-list Z9) und dem schlagenden Arm klassifiziert (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgCYc7OCuQj8UXnsPlXbhngT74, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 20.3.2024), s. schon Gardiner, HPBM III, Text, 61, Anm. 3). Es bezeichnet eine Handlung eines Skorpions(?).
Die Identität beider Verben wird unterschiedlich gewertet: Gardiner, a.a.O., 61 mit Anm. 3 und 62 mit Anm. 9 verweist zwar von einer Stelle auf die andere, schien sich aber über die Identität unsicher. Blackman, in: JEA 22, 1936, 105, Meeks, AL, 77.0646 und Schreiber, in: Gs Behrens, 331-333 hielten es für dasselbe Verb. Dagegen erwähnt Hoch, Sem. Words, 69-70, Nr. 75 diesen Beleg nicht.
Zu den Unterschieden zwischen (1) und (2) zählt neben der Klassifikation auch die Syntax, denn das Verb ist zwar in beiden Fällen transitiv, aber in (1) ist das grammatische direkte Objekt die Göttin (Affiziertes Objekt) und in (2) der Stachel (Instrument).
(3) Meeks und Behrens nennen schließlich noch einen weiteren Beleg in Edfou IV, 34, 7-8, wo sie eine Handlung von nḥb.wt: „Lotosknospen“ beschreiben. Diesen Beleg hat Zivie, Hermopolis, 197 für einen Schreibfehler bzw. genauer eine Schreibvariante von tbg: „cueillir“ erklärt, einer Interpretation, der Meeks, a.a.O. eher ablehnend gegenübersteht, während Kurth, Edfou IV, 61 (mit Anm. 7) ihr folgt.
(4) Demotische oder koptische Derivate sind bislang nicht bekannt. Einen Zusammenhang mit koptisch ⲱⲙⲕ: „verschlingen, verschlucken“ schließen Gardiner, a.a.O., 61, Anm. 3, Meeks, a.a.O. sowie Westendorf, Koptisches Handwörterbuch, 202 explizit aus.
Die Bedeutung des Verbs ergibt sich in erster Linie aus der Beleggruppe (1), wo ein sexueller Akt des Seth gegenüber Anat vorliegt, der mit dem eines Widders oder eines Stieres verglichen wird. Dieser allgemeine Kontext, die Parallelisierung mit dem Verb pꜣy im vorherigen Satz und der Phallusklassifikator lassen an eine Bedeutung wie „bespringen, penetrieren“ o.ä. denken. Im Prinzip vermittelt der Vergleich mit Widder und Stier eine Stellung a tergo – wenn Schreiber, a.a.O., 332 aufgrund der expliziten Erwähnung von pḥ=s: „ihr Hintern“ auf diese Stellung verweist, meint sie genau genommen Analverkehr, doch dieser aber hier wohl nicht gemeint ist, da pḥ=s in einem anderen Zusammenhang steht, s. https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd7hRjOyEyU9SjvlLBM9b4ls, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 20.3.2024). Eine Annäherung an eine passende Übersetzung ist schwierig: In welches Sprachregister der Begriff gehört – literarisch, religiös, „zoologisch“, umgangssprachlich, …(?) –, lässt sich dieser vereinzelten Passage nicht entnehmen. Und auch die Wertung des Begriffes – positiv, negativ oder völlig neutral – bleibt unklar, denn „einerseits wurden der Gott Seth – und somit seine Handlungen – von den alten Ägyptern eher negativ betrachtet, andererseits ist die Gleichsetzung der Potenz des Gottes mit der eines Stieres oder Widders durchaus positiv verstanden worden und gehört zu den Epitheta von Fruchtbarkeitsgöttern“ (Schreiber, a.a.O., 333). Gardiner, a.a.O., 62 verwendete für beide Begriffe in dieser Passage Termini aus der zoologischen Fachsprache: „to leap“ für das pꜣy des vorherigen Satzes und „to cover“ für das ꜥmq des hiesigen Satzes. Auch Roccati, a.a.O., 156 verwendet für ꜥmq einen zoologischen Terminus, den Andreu, Cauville, in: RdÉ 30, 1978, 6 übernehmen, nämlich „saillir“. Das Verb pꜣy übersetzt Roccati dagegen mit „monter“ und nicht etwa mit „couvrir“. Wenn dagegen Meeks mit Verweis auf Andreu/Cauville eine ganz allgemeine Bedeutung „s’accoupler, s’unir“ angibt, dann sicherlich nur deswegen, weil er (1), (2) und (3) als dasselbe Verb versteht und eine Bedeutung braucht, die auch (3) – Meeks: „rassembler, monter en bouquet (?)“ – einschließt.
Das Verb (2) kommt in einem zerstörten Kontext vor, scheint aber eine Aktion des Skorpions mit seinem Stachel zu erwähnen. Sollten (1) und (2) zusammengehören, wird man als gemeinsame Bedeutung eher in Richtung „stoßen, penetrieren“ als „bespringen“ denken können. So schlägt bereits Blackman, a.a.O., 105 „to prod, to poke“ vor, weil das in beiden Kontexten des pChester Beatty VII gut passen würde. Auch Schreiber, a.a.O., 333 hielt die Bedeutung „stoßen“ für passend. Barbotin, in: Charron, Barbotin, Khâemouaset, le prince archéologue, 179 entschied sich für „pénétrer“.
Hannig, HWb (Marburger Edition), 153, der (1) und (2) als verschiedene Lemmata aufgenommen hat, gibt für (1) die Bedeutung „Gewalt antun (sexuell), decken (Tier)“ und für (2) „stoßen“.
Aufgrund der wenigen Belege lassen sich keine sicheren Aussagen zur Etymologie treffen. Hoch, a.a.O., der nur (1) bespricht, vergleicht das Verb mit der semitischen Wurzel ḥbq: „to embrace; to make love“, markiert den Vorschlag aber mit der Plausibilitäts-Kategorie „[3]“, d.h. „questionable“ (a.a.O., 14). Auch Roccati, a.a.O., 158 vermutet einen „origine cananéenne“. Dagegen hält Schreiber, a.a.O., 333 eine solche Wortherkunft für unsicher (ohne Gründe). Quack, in: ZDMG 146, 1996, 509 hält in seiner Rezension zu Hoch die semitischen Ableitungen ebenfalls für „unbefriedigend“ und begründet dies mit der fehlenden Gruppenschreibung. Er denkt vielmehr an eine echt ägyptische Wurzel. Auch Meeks, in: BiOr 54 (1-2), 1997, 38 zweifelt aufgrund der von ihm vorgeschlagenen Bedeutung „pénétrer“ die Zuverlässigkeit von Hochs Ableitungsvorschlag an.
Dagegen greift Schneider, in: Ugarit-Forschungen 35, 2004, 621 mit Anm. 63 erneut die Idee einer semitischen Wurzel auf, vermutet aber eher ꜥmq: „tief sein“, weswegen er das Verb hier als „tief eindringen“ übersetzt.
Literatur:
– G. Andreu, S. Cauville, Vocabulaire absent du Wörterbuch (II), in: Revue d’égyptologie 30, 1978, 10-21.
– C. Barbotin, Seth et Ânat, in: A. Charron – C. Barbotin (Hrsg.), Khâemouaset, le prince archéologue. Savoir et pouvoir à l’époque de Ramsès II (Arles, Gand 2016), 179.
– A.M. Blackman, Review: Gardiner, Alan H. 1935. Chester Beatty gift, 2 vols. Hieratic Papyri in the British Museum 3. London: Trustees of the British Museum, in: Journal of Egyptian Archaeology 22, 1936, 103-106.
– É. Chassinat, Le temple d’Edfou. Tome quatrième, Mémoires publiés par les membres de l’Institut français d’archéologie orientale 21 (Le Caire 1929).
– A.H. Gardiner, Hieratic Papyri in the British Museum. Third Series: Chester Beatty Gift. Bd. 1. Text (London 1935).
– R. Hannig, Großes Handwörterbuch Ägyptisch - Deutsch (2800-950 v. Chr.). Die Sprache der Pharaonen (Marburger Edition), Kulturgeschichte der Antiken Welt 64, 4. Auflage (Mainz am Rhein 2006).
– J.E. Hoch, Semitic Words in Egyptian Texts of the New Kingdom and Third Intermediate Period (Princeton, NJ 1994).
– D. Kurth, Edfou IV. Seite 1-201, Die Inschriften des Tempels von Edfu: Abteilung I Übersetzungen 5 (Hützel 2021).
– D. Meeks, Année lexicographique. Égypte ancienne. Tome 1. 1977 (Paris 1980).
– D. Meeks, Les emprunts égyptiens aux langues sémitiques durant le Nouvel Empire et la Troisième Période Intermédiaire: les aléas du comparatisme, in: Bibliotheca Orientalis 54 (1-2), 1997, 32-61, http://poj.peeters-leuven.be/content.php?url=article&id=2016126.
– J.F. Quack, Rez. zu: Hoch, James E. 1994. Semitic words in Egyptian texts of the New Kingdom and Third Intermediate Period. Princeton, NJ: Princeton University Press, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 146, 1996, 507-514.
– T. Schneider, Texte über den syrischen Wettergott aus Ägypten, in: Ugarit-Forschungen 35, 2004, 605-627.
– S. Schreiber, „Keusch wie kaum ein anderes Volk“? Einige Anmerkungen zum Sexual-Vokabular der alten Ägypter, in: U. Claudi – D. Mendel (Hrsg.), Ägypten im Afro-Orientalischen Kontext. Aufsätze zur Archäologie, Geschichte und Sprache eines unbegrenzten Raumes. Gedenkschrift Peter Behrens (Köln 1991), 315-335.
– W. Westendorf, Koptisches Handwörterbuch, 2. Auflage (Heidelberg 2008).
– A.-P. Zivie, Hermopolis et le nome de l’ibis. Recherches sur la province du dieu Thot en Basse Égypte I. Introduction et inventaire chronologique des sources, Bibliothèque d’étude 66 (1) (Le Caire 1975).
L. Popko, 28. Mai 2024
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