jnnk(Lemma-ID 27520)

Verifiziert

Hieroglyphische Schreibung: 𓇋𓆛𓈖𓈖𓎡𓆰𓏥


Persistente ID: 27520
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/27520


Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch

Wortklasse: Substantiv (mask.)


Übersetzung

de Konyza (?)

en [a plant (thyme?)]


Bezeugung im TLA-Textkorpus


Belegzeitraum im TLA-Textkorpus: von 1818 v.Chr. bis 200 n.Chr.


Bibliographie

  • Wb 1, 97.10-11
  • DrogWb 39 ff
  • Westendorf, Handbuch Medizin, 497
  • Wilson, Ptol. Lexikon, 85
  • vgl. Germer, Flora, 176


Digitale Verweise

Alt-TLA 27520
Digitalisiertes Zettelarchiv 27520
Vocabulaire de l’Égyptien Ancien 7180

Kommentare

jnnk: Loret, Flore, 68 erwähnt mit Verweis auf Bsciai, in: RecTrav 7, 1885, 25 den koptischen Pflanzennamen ⲉⲛⲅ, Var. ⲉⲛⲟⲩⲕ, der nach koptischen Versionen von Jesaja 55,13 [sic; Bsciais Angabe Jesaja 15,13 ist inkorrekt, vgl. Crum, CD, 56] dem griechischen Pflanzennamen κόνυζα entspricht, welche wiederum „par les botanistes“ mit Erigeron identifiziert worden sei (Loret, ebd., 67). Dieses koptische Wort entspricht Loret, ebd., 68 zufolge dem jnnk der medizinischen Texte, und beide bezeichnen ihm zufolge Erigeron aegyptiacus als einzige Erigeron-Art, die in Ägypten heimisch sei. Daneben verweist er auf eine weitere mögliche koptische Bezeichnung ⲛⲟⲩⲛⲕ, die nach den Scalae, Msc. par. XLIV, 338 einem arabischen „Sa’bar“ entspreche (d.h. eigentlich ṣaʿabar, صعبر, vgl. Jéquier, in: BIFAO 19, 1922, 140); und da diese Pflanzenbezeichnung unbekannt sei, korrigiert Loret sie zu „Sa’atar“ (d.h. ṣaʿatar, صعتر; wobei Munier, Scala copte 44 de Paris, 168, Zeile 33 und Khouzam, Manuscrit Copte 44 de Paris, Vol. IIa, 146, Zeile 25 bereits diese Form wiedergeben, so dass unklar ist, ob Loret und Jéquier sich verlesen haben oder Munier und Khouzam eine schon korrigierte Version abdrucken; variante Formen sind ferner سعتر und زعتر, s. Wehr, Dictionary of Modern Written Arabic, 377 und 514).
Jéquier, ebd., 139-140 spricht beide Identifizierungsvorschläge kurz an und spricht sich eher für eine Gleichsetzung mit dem Thymian aus, weil die Eigenschaften von jnnk gegen Konyza sprechen würden. Sowohl Loret als auch Jéquier scheinen implizit davon auszugehen, dass es sich bei ⲉⲛⲅ und ⲛⲟⲩⲛⲕ um zwei verschiedene Pflanzen handelt, was sich in späteren koptischen Wörterbüchern allerdings nicht widerspiegelt.
Dawson vermutet in jnnk eher Mentha aquatica (Barns, Five Ramesseum Papyri, 17).
Germer, Arzneimittelpflanzen, 238-241 steht allen bisherigen Identifizierungsversuchen skeptisch gegenüber. Immerhin führt sie einen Hinweis von Helck an, demzufolge jnnk im pRamessum E, Fragment a (s. Gardiner, in: JEA 41, 1955, Taf. VI) als Räuchermittel im Bestattungsritual verwendet würde, wozu manche Anwendungen in medizinischen Texten passen würden. Allerdings ist der Beleg höchst unsicher: Weder wird das dort stehende jnn[---] nach dem Kotext zu schließen als Räuchermittel eingesetzt, noch ist überhaupt eine Verbindung des dortigen Wortes mit der jnnk-Pflanze sicher.
Aufrère, in: BIFAO 86, 1986, 24-26 vergleicht mit demotisch jng und, wie schon Loret, koptisch ⲉⲛⲅ. In Bln 78 wird ein Rezept mit jnnk als Mittel gegen einen Skorpionstich empfohlen, was s.E. eher für Konyza als für Thymian spricht, weil Letzteres nie als Mittel gegen tierische Gifte eingesetzt wird, Ersteres durchaus. Er spricht sich erneut für Konyza aus, ohne dies jedoch auf eine bestimmte Art einschränken zu wollen.

L. Popko, 07. November 2019.

Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen; Datensatz erstellt: 07.11.2019, letzte Revision: 12.09.2022


Editor:innen: Altägyptisches Wörterbuch
Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 20.11.2020
Redaktionsstatus: Verifiziert

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"jnnk" (Lemma-ID 27520) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/27520>, ediert von Altägyptisches Wörterbuch, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.4, 27.6.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
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