tpꜣ.wt(Lemma-ID 171420)

Verifiziert

Hieroglyphische Schreibung: 𓏏𓊪𓅮𓄿𓅱𓏏𓈒𓏥


Persistente ID: 171420
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/171420


Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch

Wortklasse: Substantiv (fem.)


Übersetzung

de [Pflanzenteil (offizinell)]

en [an ingredient (med.)]


Bezeugung im TLA-Textkorpus


Belegzeitraum im TLA-Textkorpus: von 1515 v.Chr. bis 1213 v.Chr.


Bibliographie

  • Wb 5, 295.11-296.2
  • DrogWb 556
  • Westendorf, Handbuch Medizin, 509


Digitale Verweise

Alt-TLA 171420
Digitalisiertes Zettelarchiv 171420

Kommentare

tpꜣ.wt: Sowohl Wb 5, 295-296 als auch DrogWb, 555-556 führen das maskuline tpꜣ.w und das feminine tpꜣ.wt als separate Lemmata auf. Beide Wörterbücher enthalten sich aber genauerer Identifikationsversuche. Für die maskuline Drogenbezeichnung ist gelegentlich aufgrund der Verbindung tpꜣ.w n wꜥn: „tpꜣ.w vom Stech-Wacholder“ in Eb 655 ein Baumbestandteil vermutet worden. Im DrogWb, 555 wird diese Möglichkeit aber angezweifelt, weil die Parallele im pHearst an der Stelle das auch sonst häufigere ẖpꜣ n wꜥn schreibt und das tpꜣ.w n wꜥn des pEbers einen Schreibfehler darstellen könnte. Auf einem ramessidenzeitlichen Ostrakon erscheint eine tpꜣ.w-Frucht (?) (wie andere Früchte in ms-Körben gemessen und daher wohl ebenfalls eine Frucht), die im Wb als weiteres separates Lemma genannt wird (Wb 5, 295.10), bei dem aber ein Zusammenhang mit der tpꜣ.w-Droge vermutet wurde. Die Schreibung von tpꜣ.w in Eb 670, die mit derjenigen der tpꜣ.w-Frucht identisch ist, würde diese Vermutung jedenfalls stützen. Charpentier, Recueil, 800 trennt, wie das Wb, beide tpꜣ.w-Lemmata in Nr. 1362, die tpꜣ.w-Droge, und Nr. 1363, die tp(ꜣ).w-Frucht. Unter Nr. 1362 führt er aber neben dem maskulinen tpꜣ.w n wꜥn auch das feminine tpꜣ.wt n.t nh.t auf, trennt also nicht zwischen dem maskulinen und dem femininen Wort der medizinischen Texte. Auch Westendorf, Handbuch Medizin, 509 vermutet im femininen tpꜣ.wt „eine ähnliche Erscheinung wie tpꜣ.w“. Westendorf verweist auf Chapman, in: JARCE 29, 1992, 35-42 und dessen Vorschlag „Borke“ oder „Kambium“. Westendorfs darüber hinausgehende Vermutung „gallartige Auswüchse auf der Oberfläche des Baumes“ ist allerdings ein Zirkelschluss: Sie basiert auf seiner Deutung der tpꜣ.w-Krankheit als „Kopfgrind mit Blasen- oder Borkenbildung?“ (S. 142), die wiederum von Chapmans Interpretation der tpꜣ.w-Droge als Borke oder Kambium abhängt.

L. Popko, 20. März 2020.

Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen; Datensatz erstellt: 20.03.2020, letzte Revision: 14.06.2022


Editor:innen: Altägyptisches Wörterbuch; unter Mitarbeit von: Simon D. Schweitzer
Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 18.12.2019
Redaktionsstatus: Verifiziert

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
"tpꜣ.wt" (Lemma-ID 171420) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/171420>, ediert von Altägyptisches Wörterbuch, unter Mitarbeit von Simon D. Schweitzer, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.4, 27.6.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/171420, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)