zꜣ-ḥmm(Lemma ID 126060)

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Hieroglyphic spelling: 𓅭𓎛𓅓𓅓𓈔𓀀


Persistent ID: 126060
Persistent URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/126060


Lemma list: Hieroglyphic/hieratic

Word class: common noun (masc.)


Translation

de [Personenbezeichnung (med.)]

en son of the hemhem-instrument (med.)

fr [désign. de personne (méd.)]


Attestation in the TLA text corpus


Attestation time frame in the TLA text corpus: from 1515 BCE to 1494 BCE


Bibliography

  • Wb 3, 95.12


External references

Legacy TLA 126060
Digitalisiertes Zettelarchiv 126060
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Comments

zꜣ-ḥmm: Wörtl.: „Sohn des ḥmm-Gerätes“. Während Wb 3, 95.12 darin eine Bezeichnung eines Arztes vermutet, denkt MedWb 2, 707 im Gegenteil an eine Bezeichnung eines mit einem ḥmm-Gerät Behandelten, also des Patienten. Im erst seit wenigen Jahren bekannten pLouvre E 32847, Verso 6,6 ist aber der zꜣ-ḥmm als jemand genannt, der unter Aufsicht eines Arztes eine Zyste (ḥmꜣ) behandeln (srwḫ) soll, die weich ist und an der Oberfläche Wasser produziert, s. Bardinet, Papyrus médical Louvre E 32847, 186-187 und Pommerening, in: Reggiani/Bertonazzi, Parlare la medicina, 155. Das erlaubt eine eindeutige Entscheidung zwischen diesen beiden Alternativen zugunsten des Vorschlags des Wb. Auch die Bemerkung von Jonckheere, in: CdÉ 26 (51), 1951, 40-43, dass der zꜣ-ḥmm weder ein „associé médical“ noch ein „collaborateur chirurgical“ (S. 43) sei, weil er in den fraglichen Ebers-Rezepten gar nicht als Handelnder erscheint, sondern nur eine bestimmte Handlung mit seiner Tätigkeit verglichen würde (mj srwḫ ...), ist damit hinfällig.
Das Wort zꜣ: „Sohn“ (die Schreibung ohne Logogrammstrich kommt auch an anderen Stellen der medizinischen Texte vor, s. MedWb 2, 703) ist in diesem Zusammenhang natürlich nur metaphorisch zu verstehen. Zum „Schüler“ als „Sohn“ in den Lebenslehren und verwandten Texten s. Brunner, Erziehung, 10-11. Dass es neben dem „Schüler des ḥmm-Gerätes” auch einen „Meister“ o.ä. gegeben habe, kann man daraus aber nicht zwangsläufig schließen. Die Stelle im Louvre-Papyrus präsentiert jedenfalls den zwn.w-Arzt als Beaufsichtigenden. Mit dem zꜣ-ḥmm ist also jemand gemeint, der auf der einen Seite die Funktion eines Gehilfen ausübt, auf der anderen Seite im Rahmen dieser Hilfsstellung aber eine gewisse Spezialisierung aufweist.
Die Identität des ḥmm-Gerätes, das bislang nur einmal, nämlich in Eb 865, außerhalb des Titels genannt ist, ist unsicher. Es ist ein „Gerät zum Aufstoßen einer ꜥꜣ.t-Geschwulst“ (MedWb 2, 602), daher wohl die Übersetzung „surgeon’s knife (?)“ bei Faulkner, CD, 170. MedWb 2, 708, Anm. 1 zu zꜣ-ḥmm verweist auf das in Pyr 2029 = PT 678 genannte Verb ḥmm als mögliches Kognat; und weil dieses parallel zu smt: „verhören, foltern“ steht, vermutet MedWb hinter zꜣ-ḥmm „einen ‚Gefolterten‘ (mit heißem Metall Gebrannten)“. Da es im Rahmen von Behandlungen mit Feuer genannt wird, erwägt schon Lüring, Über die medicinischen Kenntnisse der alten Ägypter, 55 eine „Ausbrennung der Wunde mittelst eines glühenden Metallstabes“, worin ihm spätere Bearbeiter folgen.

L. Popko, 27. November 2019.

Commentary author: Strukturen und Transformationen; Data file created: 11/27/2019, latest revision: 06/13/2022


Editor(s): Altägyptisches Wörterbuch; with contributions by: Simon D. Schweitzer, Annik Wüthrich
Data file created: before June 2015 (1992–2015), latest revision: 09/27/2024
Editorial state: Verified

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(Full citation)
"zꜣ-ḥmm" (Lemma ID 126060) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/126060>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Simon D. Schweitzer, Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/126060, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)