ḫrr(Lemma-ID 120370)
Hieroglyphische Schreibung: 𓐍𓂋𓂋𓏤𓄹𓏥
Persistente ID:
120370
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/120370
Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch
Wortklasse: Substantiv (mask.)
Übersetzung
Bezeugung im TLA-Textkorpus
2
Belegzeitraum im TLA-Textkorpus:
von
1390 v.Chr.
bis
1077 v.Chr.
Schreibungen im TLA-Textkorpus:
Bibliographie
- Wb 3, 330.4
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(Vollzitation)"ḫrr" (Lemma-ID 120370) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/120370>, ediert von Altägyptisches Wörterbuch, unter Mitarbeit von Simon D. Schweitzer, Andrea Sinclair, Annik Wüthrich, Amr El Hawary, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/120370, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
ḫrr: Die ersten beiden Konsonanten sind mit Einkonsonantenzeichen geschrieben, der letzte syllabisch als rʾ; mit Fleischstück und Pluralstrichen, die aber nicht zwangsläufig einen grammatischen Plural anzeigen, vgl. die Schreibung von ḏrw.w weiter vorn und von dp.t wenig später. Möglicherweise ist es identisch mit dem ḫrr von Tb 101, das etwa im Totenbuch des Juja (pKairo CG 51189 = TM 134267), Kol. 418, mit Einkonsonantenzeichen und dem Rinderkopf und -schlund (Gardiner F10) geschrieben ist (s. Munro, Tb-Handschriften, Taf. 57). Sollte dasselbe Wort vorliegen, dann handelt es sich wohl um eine Bezeichnung des Halses, denn in Tb 101 heißt es, dass ein Amulett „um seinen ḫrr“ gelegt werden soll. Massart, in: Studia biblica et orientalia. Vol. III. Oriens antiquus, 236, Nr. 56 transkribiert ḫr-r, als läge ein Kompositum vor. Außerdem spielt er in Anm. 1 mit dem Gedanken, es als Adamsapfel zu übersetzen, ist sich dessen aber nicht sicher genug. Guglielmi, Mr.t, 106, Anm. 10 vergleicht mit dem ḫrm des Rezeptes H 17 (MedWb 2, 667). Das ist jedoch ein Hapax legomenon in unklarem Zusammenhang, und die Möglichkeit, dass ein Textfehler vorliegt, ist nicht auszuschließen. Zusätzlich verweist Guglielmi mit Referenz auf Lacau, Noms des parties du corps, §§ 107, 109, 110 auf angeblich semitisches *ḫnr und *ḫrn. Das ist jedoch missverständlich: Lacau verbindet in §§ 109-110 den koptischen Status pronominalis ϣⲉⲉⲛⲧ= mit ḫnt, nicht mit šr(.t): „Nase“ (jedoch unter Beeinflussung des ersten Konsonanten von ϣⲉⲉⲛⲧ= durch šr(.t)) und erwägt („pure hypothèse“), in der Verdopplung des Vokals einen möglichen Hinweis darauf zu sehen, dass die Wurzel ḫnt auf ḫnr oder ḫni̯ zurückgehen könnte. Hierfür wiederum sucht er arabische Vergleichsbeispiele. Seine Hypothese ist jedoch nicht zu halten, denn das t von ḫnt gehört zur Wurzel und müsste in seine Hypothese einbezogen werden. Zur Form ϣⲉⲉⲛⲧ= s. Osing, Nominalbildung, 428, Anm. 97 und 464, Anm. 125.
L. Popko, 08. Juni 2022.
Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen