(Vorder- und Rückseite:) Horusstelen Spruch A(Text-ID XRV5HL5YKZGDNPS4IVSDDFPOMI)
Persistente ID:
XRV5HL5YKZGDNPS4IVSDDFPOMI
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/XRV5HL5YKZGDNPS4IVSDDFPOMI
Datentyp: Text
Schrift: reguläre Hieroglyphenschrift
Sprache: Egyptien(s) de tradition
Datierung: 2. Hälfte 4. Jhdt. v.Chr.
Kommentar zur Datierung:
- Laut Varille datiert die Statue später als die Saitenzeit, weil zu dieser Zeit solche Horusstelen zahlreich angefertigt wurden. Bei PM II², 12 wird „Ptolemaic“ als Datierung vermerkt. Sternberg-El Hotabi 1999, II, 45 gibt „Frühe Hochphase“, d.h. ca. 380-280 v. Chr., als Datierung an. Sie meint: „Bei einer weiteren Gruppe von Horusstelen (...) wird das Zentralmotiv des Horus-auf-den-Krokodilen gänzlich vom Textblock umrahmt.“ Die von ihr angeführten Horusstelen stammen jedoch sowohl aus Saqqara als auch aus Karnak und der sog. „Textblock“ ist keineswegs einheitlich. Eine stilistische Datierung ist mangels des erhaltenen Beskopfes, der Gesichtsphysionomie des Horuskindes oder der Ausarbeitung seines Körpers nicht möglich. Eine typologische Datierung wird durch den fehlenden Sockel und den fehlenden oberen Abschluss erschwert. Die Tatsache, dass das Horuskind nicht von der Nefertemstandarte und vom Falken auf dem Papyrusstängel eingerahmt wird (keine „laterale Einrahmung“), passt vielleicht eher zu frühen Belegen (3. Zwischenzeit und Saitenzeit), ebenso das verwendete Material (Sandstein), die schlichte Beschriftung nur mit Spruch A und mit einer prominenten Markierung des Stelenstifters oder -besitzers, sowie die Abwesenheit von Vignetten. Der Stelenstifter war ein Verwaltungsbeamter der Domäne von Amun in Theben namens Nespautitaui (griech. Spotus). Der Namenstypus mit Nes– ist ab der späteren 20. Dynastie (erneut) und bis in die Ptolemäerzeit belegt (Jansen-Winkeln, Fs Pusch, 191-192) und auch der Name Nespautitaui ist spätestens seit Anfang der 21. Dynastie bekannt (Belege im TLA und bei JWIS I). Für eine spätere Datierung als die Dritte Zwischenzeit sprechen die Orthographie des Namens Amun mit dem Obelisken und von -taui mit den beiden heraldischen Pflanzen, die gerade für das 4. Jh. belegt sind (Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit, 714, Nr. 82.161). Auch die Amtstitel sind für diese Zeit belegt. Birk 2020, 100-102 und 120 nimmt an, dass unser Nespauititaui mit einem Zweiten Propheten des Amun Nespauititaui identisch ist, der aus prosopographischen und stilistischen Gründen in die Übergangszeit von der 30. Dynastie in die frühe Ptolemäerzeit, d.h. in die Mitte oder 2. Hälfte des 4. Jhs., eingeordnet werden kann. Birk stellt die Hypothese auf, dass Spotus die Horusstele dem Maattempel von Karnak stiftete, als er noch Verwaltungsbeamter war und bevor er zum Zweiten Propheten des Amun aufstieg.
Bibliographie
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– A. Varille, Karnak I (FIFAO 19), Le Caire 1943, 23 und Taf. 73-74 [*P,*F]
-
– R. Birk, Türöffner des Himmels. Prosopographische Studien zur thebanischen Hohepriesterschaft der Ptolemäerzeit (Ägyptologische Abhandlungen 76), Wiesbaden 2020, 100-103 [H,*U,*Ü der biographischen Texte]
-
– K. Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit. Teil V: Die 27.–30. Dynastie und die Argeadenzeit. Band 2: Nektanebos II. – 4. Jahrhundert insgesamt, Wiesbaden 2023, 716 (Nr. 82.164) [H]
-
– Heike Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen (Ägyptologische Abhandlungen 62), Wiesbaden 1999. Teil I: Textband, 108-110, 117; Teil II: Materialsammlung, 45 [K]
- – PM II², 12 [B]
Hierarchiepfad(e):
Datensatz-Protokoll
- Peter Dils, Ersteingabe, 24. September 2024
Texttranskription
- Peter Dils, 24. September 2024
Textübersetzung
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- Peter Dils, 24. September 2024
Textlemmatisierung
- Peter Dils, 24. September 2024
Grammatische Annotation
- Peter Dils, 24. September 2024
Hieroglypheneingabe
- Peter Dils, 24. September 2024
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, "(Vorder- und Rückseite:) Horusstelen Spruch A" (Text-ID XRV5HL5YKZGDNPS4IVSDDFPOMI) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/XRV5HL5YKZGDNPS4IVSDDFPOMI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/XRV5HL5YKZGDNPS4IVSDDFPOMI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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