Recto 9,1-29,2: Magische Sprüche gegen Schlangen und schlechte Träume sowie zum Erwerb von Beliebtheit(Text ID RXGAA6ZQXVEJ3MS2OPJCBGGU5M)


Persistent ID: RXGAA6ZQXVEJ3MS2OPJCBGGU5M
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Data type: Text


Further designations / translations

  • de Papyrus Ramesseum 16

Comment on language:
Datierung aufgrund der Grammatik.

Comment on dating:

  • Die Datierung des Papyrus basiert zum einen auf der Einordnung des archäologischen Fundkontextes, zum anderen auf text– bzw. konvolutinteren Überlegungen. Die Nekropole, in der das Konvolut gefunden wurde, kann in das Mittlere Reich und die frühe Zweite Zwischenzeit datiert werden (Leblanc 2005, 33–34; Nelson 2006, 115–116; Parkinson 2009, 71). Über die im Grabschacht gefundenen Objekte ist keine chronologische Eingrenzung möglich, da viele dieser Gegenstände in Bestattungen des späten Mittleren Reiches gut belegt sind, teils sogar bis in die frühe 18. Dynastie fortlaufen (Parkinson 2009, 143–145). Laut Geisen 2018, 7, 10–15 würden Streufunde in der Umgebung sowie die Grabfunde selbst in Kombination mit Informationen aus den Papyri für eine Datierung der Bestattung in die mittlere 13. Dynastie sprechen.
  • Die Papyri selbst sind unterschiedlichen Alters und erstrecken sich paläographisch (hieratisch) über einen Zeitraum von etwa einem Jahrhundert (Gardiner 1955, 1–2; Parkinson 2009, 149). Einen Terminus post quem für die Zusammenstellung des Konvoluts gibt der Papyrus Ramesseum VI (Sobek-Hymnus) mit der Nennung Amenemhets III. (12. Dynastie, ca. 1818–1773 v. Chr.) sowie das Onomastikon Papyrus Ramesseum D, das ein mit dem Namen Sesostris’ III. (ca. 1837–1818 v. Chr.) gebildetes Toponym aufweist. Die älteste Gruppe bilden mit R.B. Parkinson die kursiv-hieroglyphischen Texte aus der späten 12. Dynastie, zu denen bspw. Papyrus Ramesseum V gehört (Parkinson 2009, 149). Die jüngsten Texte gehören in die späte 13. Dynastie (bis ca. 1630 v. Chr.), da sie dem mathematischen Papyrus Rhind und dem Papyrus Boulaq 18 paläographisch aufgrund der runden Formen und stärkeren Verwendung von Ligaturen nahestehen, und Papyrus Ramesseum XVI ist vielleicht sogar der jüngste Vertreter dieser Gruppe (Parkinson 2009, 150 und 152). Gardiner 1955, 16 sieht hierin sogar Zeichenformen „characteristic of the Hyksos period and particularly conspicuous in the famous Carnarvon Tablet No. 1“, dessen Recto eine Kopie der 1. Kamose-Stele enthält. Damit könnte dieser Papyrus sogar ans Ende der 2. Zwischenzeit datieren und wäre ungefähr zeitgleich mit den großen medizinischen Handschriften pEbers, Edwin Smith und Hearst. Ganz so weit geht Parkinson allerdings nicht: Laut ihm sind die Handschriften dieser dritten Gruppe von Ramesseumspapyri älter als der mathematische Papyrus Rhind, der auf der Rückseite ein Datum aus dem 33. Regierungsjahr des vorletzten Hyksoskönigs Apopi enthält. Meyrat 2019, 107 mit Anm. 565 ist sogar noch zurückhaltender und weist auf vergleichbare Zeichenformen schon in Papyri aus Il-Lahun hin. Daher verortet er den Duktus von pRamesseum XVI in die 13. Dynastie. Aus inhaltlichen Gründen ist er aber älter als Papyrus Ramesseum X. Denn Papyrus Ramesseum XVI enthält eine Parallele zu einem der Sprüche von Papyrus Ramesseum X, und Meyrat 2019, 83 geht davon aus, dass die Version von Papyrus Ramesseum X die ältere von beiden ist.


Bibliography

  • – https://www.britishmuseum.org/collection/search?keyword=Papyrus&keyword=%22Ramesseum%2016%22 [*P]
  • – Gardiner, Ramesseum Papyri, 15-16, Taf. 61-71 [P]
  • – Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 107-161, 352-372 [*P,*T,*U,*Ü,*K]


File protocol

  • – L. Popko, Ersteingabe Transkription, Übersetzung, Kommentierung, 27. Mai 2022.


Author(s): Lutz Popko; with contributions by: Svenja Damm
Data file created: 05/27/2022, latest revision: 10/27/2023
Editorial state: Verified

Please cite as:

(Full citation)
Lutz Popko, with contributions by Svenja Damm, "Recto 9,1-29,2: Magische Sprüche gegen Schlangen und schlechte Träume sowie zum Erwerb von Beliebtheit" (Text ID RXGAA6ZQXVEJ3MS2OPJCBGGU5M) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/RXGAA6ZQXVEJ3MS2OPJCBGGU5M>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.3, 5/16/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/RXGAA6ZQXVEJ3MS2OPJCBGGU5M, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)