OAD T2, pTurin Cat. 1984(Text-ID FSLGQ2EQZRHLXIXCAWBYBE7ERY)
Persistente ID:
FSLGQ2EQZRHLXIXCAWBYBE7ERY
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/FSLGQ2EQZRHLXIXCAWBYBE7ERY
Datentyp: Text
Schrift: Späthieratisch
Kommentar zur Schrift:
Der Text ist in einem gut lesbaren leicht kursiven Späthieratisch geschrieben, s. Edwards, HPBM 4, Bd.1, xiv, 1; vgl. Verhoeven, Buchschrift, 13. Möglicherweise hat der Schreiber dieses Textes auch den Papyrus BM EA 10083 (OAD L1) verfasst, s. Edwards, HPBM 4, Bd.1, 63.
Sprache: Neuägyptisch
Kommentar zur Sprache:
Die im Text verwendete Sprache ist nach Orthographie und Grammatik eindeutig dem Neuägyptischen zuzuordnen. Indizien sind z.B. die Schreibung der Suffixpronomen sowie der Gebrauch des Possessivartikels oder der Periphrase mit jri̯. Zudem ist im Futur III die Präposition r nicht geschrieben, vgl. zur Morphologie der Verben in den OAD die zitierten Beispiele bei Winand, Études de néo-égyptien, 536–537.
Kommentar zur Text-Kategorie:
Die orakelgebenden Götter, Iunit, die inmitten des Südlichen Heliopolis ist, Month, der im Sanktuar ist, sowie Chons, der inmitten des Südlichen Heliopolis ist, versprechen der Besitzerin des Amuletts, Buiruharchons („Sie haben Chons nicht geplündert“, Thirion, in: RdE 33, 1981, 83–84), Tochter von Djedchons, Schutz vor unterschiedlichen Gefahren und Bedrohungen sowie die Gesunderhaltung ihres Körpers. Die Beschreibung des Körpers in seinen Einzelteilen sowie die Aufzählung der Gefahren und Bedrohungen generiert sich aus einem standardisierten Katalog, der allen Texten des Korpus zugrunde liegt, s. Grams, in: SAK 46, 2017, 55–100.
Datierung: 21. Dynastie – 22.–23. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Edwards (HPBM 4, Bd. 1, xiii–xiv) geht von einer Datierung des gesamten Korpus der Amulettpapyri mit Orakeldekreten in die 22./23. Dynastie aus. Ein einziger Text (L7: pBM EA 10730) liefert einen Hinweis auf die Datierung, denn er ist für einen Prinzen und zukünftigen General in der Armee eines Königs Osorkon geschrieben, bei dem es sich nach Edwards (HPBM 4, Bd. 1, xiv) und Ritner (Libyan Anarchy, 74) vermutlich um Osorkon I. handeln dürfte, während Jacquet-Gordon (in: Gs Sauneron I, 175, n. 5; Ead., in: BiOr 20, 1963, 32) und ihr folgend Verhoeven (Buchschrift, 13) von Osorkon II. ausgehen. Diese Datierung basiert auf Textparallelen im Text auf einer Statue aus Tanis (Kairo CG 1040 + CG 881 + Philadelphia E 16159: s. Jacquet-Gordon, in: JEA 46, 1959, 23), die ursprünglich für Sethos I. angefertigt und für Osorkon II. wiederverwendet und neu beschriftet wurde (s. Sourouzian, in: FS Gaballa, 97–105). Der Text L7 wäre also in die 22. Dynastie, oder für den Fall, dass es sich ungeachtet der Parallelen doch um einen späteren Osorkon handeln würde, spätestens in die 23. Dynastie zu datieren. Nach Koenig (in: CRIPEL 9, 1987, 31) ist aufgrund der Paläographie sowie spezifischer Schreibungen mindestens für einen Teil der Texte, den hier bearbeiteten mit eingeschlossen, eine Datierung in die 21. Dynastie anzunehmen. Auch der Name der Besitzerin, Buiruharchons „Sie haben Chons nicht geplündert“ (Thirion, in: RdE 33, 1981, 83–84) liefert einen Hinweis zur zeitlichen Einordnung. Namen von diesem Typ sind inhaltlich und sprachlich ab der 21. Dynastie belegt (JWIS I, 277; Guentch-Ogloueff, in: BIFAO 40, 1940, 124 und 133; Jansen-Winkeln, Äg. Biogr. der 22. und 23. Dyn., 192; Thirion, in: RdE 33, 1981, 83–84), was als Terminus post quem zur paläographischen Datierung passt.
Bibliographie
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– I. E. S. Edwards. Hieratic Papyri in the British Museum. Fourth Series: Oracular Amuletic Decrees of the Late New Kingdom I. Text. London 1960, 63–73. [*Ü, *K]
-
– I. E. S. Edwards. Hieratic Papyri in the British Museum. Fourth Series: Oracular Amuletic Decrees of the Late New Kingdom II. Plates. London 1960, pl. XXII–XXVI. [*T, *P]
-
– A. Fabretti et. al. Regio Museo di Torino. Antichità egizie. Vol. 1: Catalogo generale dei musei di antichità e degli oggetti d’arte raccolti nelle gallerie e biblioteche del Regno 1.1. Torino 1882, 259. [Erwähnung]
-
– T. G. Wilfong. The Oracular Amuletic Decrees: A Question of Length. In: JEA 99 (2013), 295–300. [K]
-
– A. Grams. Der Gefahrenkatalog in den Oracular Amuletic Decrees. In: SAK 46, 2017, 55–100. [K]
- – A. Roß. Der Schutz von Kindern im alten Ägypten. Die religiösen und soziokulturellen Aspekte der Oracular Amuletic Decrees. Göttinger Miszellen Beihefte 17. Göttingen 2019. [K]
Datensatz-Protokoll
- Ersteingabe: Anke Blöbaum, 21. April 2021
Texttranskription
- Anke Blöbaum, 21. April 2021
Textübersetzung
-
- Anke Blöbaum, 21. April 2021
Textlemmatisierung
- Anke Blöbaum, 21. April 2021
Grammatische Annotation
- Anke Blöbaum, 21. April 2021
Hieroglypheneingabe
-
Svenja Damm, 16. Dezember 2021
- Anke Blöbaum, 23. Februar 2022 (Kontrolle)
Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Lutz Popko, Peter Dils, Svenja Damm, Daniel A. Werning, "OAD T2" (Text-ID FSLGQ2EQZRHLXIXCAWBYBE7ERY) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/FSLGQ2EQZRHLXIXCAWBYBE7ERY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/FSLGQ2EQZRHLXIXCAWBYBE7ERY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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