Rückseite Mitte: Götterdarstellungen(Text-ID 4O3D7RK5PJAXBO6BH3R6DZGC2I)


Persistente ID: 4O3D7RK5PJAXBO6BH3R6DZGC2I
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/4O3D7RK5PJAXBO6BH3R6DZGC2I


Datentyp: Text


Sprache: Mittelägyptisch


Datierung: 22.–23. Dynastie

Kommentar zur Datierung:

  • Der Besitzer der Statuette ist der „Große der Ma“ Pamiu. Sein Vater war ein König, dessen sehr oberflächlich eingravierter Name vielleicht Scheschonq (?) zu lesen ist (so Daressy 1903, 39 und Daressy 1913, 137 Anm. 3; Daressy 1894, 48 hat hingegen ꜥꜣ-ḫpr-Rꜥw mit Fragezeichen gelesen; Yoyotte 1988, 172, Anm. 101 erachtet nicht einmal die Lesung Tj-k-rw-t = Takelothis als ausgeschlossen). Daressy 1903, 39, Anm. 1 erwägt, im mutmaßlichen Scheschonq den König Scheschonq III. zu erkennen und den Besitzer Pamiu als den späteren König Pamiu der 22. Dynastie zu identifizieren. Dem wird seitdem teilweise gefolgt, es ist jedoch höchst zweifelhaft (siehe Yoyotte 1988). Sternberg-El Hotabi datiert die Doppelstatuette in ihrer Frühphase II (21.–25. Dynastie) und klassifiziert sie in der Typologie der Horusstelen bei Stelentypus I (‚oberägyptischer‘ Typus), obwohl sie in Sais gefunden wurde (Bd. I, 83 und 84-85). Zwar ist eine Zuweisung an die Zeit Scheschonq III. sehr unsicher, doch passen sowohl der Titel „Großer der Ma“ als auch der Name Pamiu (der Name erscheint laut Yoyotte 1988, 159 im 8. Jh. v. Chr.) gut in die Libyerzeit. Außerdem ist der ikonographische Typus von Bes und Horus-Sched als Bogenschütze auf einem Streitwagen, der von einem Greif gezogen wird, typisch für die 22.-23. Dynastie (Berlandini 1998). Jansen-Winkeln (2007, 415) legt sich nicht auf einen König innerhalb der 22.-24. Dynastie fest. Ungeachtet dessen, was Text und Ikonographie aussagen, erachtete Lacau eine Datierung der Stele in die 20. Dynastie vielleicht für möglich (Lacau 1922, 200, Anm. 1), eventuell aus stilistischen Gründen. Yoyotte (1988, 171) weist darauf hin, dass die Doppelstatuette überarbeitet und die Widmung auf Pamiu möglicherweise erst nachträglich angebracht wurde. Meffre 2015, 185 spricht von „fin de l’époque libyenne“. Er denkt konkret an die Zeit des Scheschonq V. und begründet dies mit der stilistischen Ausarbeitung des Körpers des Gottes sowie mit dem verwendeten Material (Meffre 2015, 345-346).


Bibliographie

  • – G. Daressy, Textes et dessins magiques (Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. Nos 9401-9449), Le Caire 1903, 38 und Taf. XI [*P,H]
  • – G. Daressy, Notes et Remarques, in: RecTrav 16, 1894, 48 [Beschreibung]
  • – R. Meffre, D’Héracléopolis à Hermopolis. La Moyenne Égypte durant la Troisième Période Intermédiaire (XXIe-XXIVe dynasties), Paris 2015, 185-190, 343-346 mit Fig. 3 (Dok. 92) [*P,K]
  • – J. Berlandini, Bès en aurige dans le char du dieu-sauveur, in: W. Clarysse, A. Schoors und H. Willems (eds.), Egyptian Religion. The Last Thousand Years. Studies Dedicated to the Memory of Jan Quaegebeur. Part I (OLA 84), Leuven 1998, 31-55 (hier: 40 und 54, Pl. 7.1) [K]
  • – J. Berlandini, Un monument magique du „Quatrième prophète d’Amon“ Nakhtefmout, in: Y. Koenig (Hrsg.), La magie égyptienne: à la recherche d’une définition, Paris 2002, 83-148 (hier: 92 [Dok. C3] und 138, Fig. 6)
  • – G. Loukianoff, Le dieu Ched. L’Évolution de son culte dans l’Ancienne Égypte, in: Bulletin de l’Institut d’Égypte 13, 1930-1931, 67–84 mit Taf. I-III (hier: 74-75 und Taf. III, Fig. 10 [falsche Nummer 9436])
  • – H. Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen (Ägyptologische Abhandlungen 62), Wiesbaden 1999, Bd. I, 51–55 und Abb. 34 [Beschreibung]


Datensatz-Protokoll

  • – P. Dils, Ersteingabe, 13. Okt. 2022

Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein


Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Daniel A. Werning
Datensatz erstellt: , letzte Revision: 14.10.2024

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Daniel A. Werning, "Götterdarstellungen" (Text-ID 4O3D7RK5PJAXBO6BH3R6DZGC2I) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/4O3D7RK5PJAXBO6BH3R6DZGC2I>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/4O3D7RK5PJAXBO6BH3R6DZGC2I, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)