pBrooklyn 47.218.138(Objekt-ID B2JVTJN4M5EOHE4L2CQ4ABVITM)


Persistente ID: B2JVTJN4M5EOHE4L2CQ4ABVITM
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/B2JVTJN4M5EOHE4L2CQ4ABVITM


Datentyp: Objekt


Objekttyp: Schriftrolle


Material: Papyrus


Zustand: fragmentarisch

Kommentar zur Materialität

  • Goyon, Le recueil, 2-4 gibt in seiner Beschreibung keine Gesamtmaße an, dafür die Einzelmaße der jeweiligen Kolumnen, die ursprünglich im Schnitt eine Höhe von ca. 22-23,5 cm und eine Breite von ca. 21-22,5 cm aufwiesen. Nach Quack, Welt des Orients 43, 257 befindet sich am linken Rand noch eine freigelassene Fläche von 39,2 cm.
  • Erhaltungszustand: Siehe bei Objektbeschreibung.


  • Fundort

    • Elephantine
      Gewissheit: probable
      Ist der ursprünglicher Nutzungsort: Ja
      Kommentar zu diesem Ort: Der Papyrus wurde von Charles Edwin Wilbour während eines seiner Ägyptenaufenthalte zwischen 1880-1896 angekauft. Die Herkunft selbst ist nicht sicher bestimmbar, weil Wilbour selbst keine Angaben über den Erwerb gemacht hatte. S. Sauneron, in: Brooklyn Museum Annual 10, 1968-69, 109 und ausführlicher in id., Le papyrus magique illustré de Brooklyn [Brooklyn Museum 47.218.156], New York 1970, vii-ix mit Anm. 8 ging davon aus, dass das gesamte Konvolut der spätzeitlichen Wilbour-Papyri aus einem einzigen „lot“ stammen könnte, und zwar aufgrund interner Kriterien (erwähnte Götter, Mythologie der verschiedenen Regionen im Delta) aus der Tempelbibliothek von Heliopolis, und vielleicht während der Grabungen von Edouard Naville in Heliopolis [Dez. 1887] gemeinsam in einem Gefäß entdeckt wurde. Nach Quack, in: J.F. Quack–F. Hoffmann, Anthologie der demotischen Literatur, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Einführungen und Quellentexte zur Ägyptologie 4, Berlin 2018, 263 mit 417 Anm. a [in der 1. Auflage S. 230 mit S. 361 Anm. a] zu pBrooklyn 47.218.135 würden die magisch-medizinischen Papyri der Wilbour Collection gut zu solchen passen, die auf Elephantine gefunden wurden und sich jetzt in Berlin befinden; Quack hebt außerdem noch hervor, dass es generell keinen konkreten Hinweis auf die Herkunft aus Heliopolis gibt, weil Motive der Heliopolis-Theologie in der Spätzeit in ganz Ägypten verbreitet gewesen seien, die Erhaltungsbedingungen in Heliopolis in Unterägypten es nur schwer erlauben, dass ganze Papyrusrollen erhalten geblieben sind, und weil Wilbour nachweislich viel Material auf Elephantine angekauft habe. In Quack, in: Welt des Orients 43, 256 fügt er hinzu, dass er mehrere Fragmente in Berlin, die zum Pap. Wilbour (bzw. Brooklyn) 47.218.156 gehören, identifizieren konnte, womit das Konvolut der spätzeitlichen Wilbour-Papyri nun eindeutig auf Elephantine verortet werden könne. Goyon, Le recueil, 5, referiert die Einschätzung von Sauneron und bestätigt, dass die Papyri in einen einzigen „lot“ gehören, macht aber keinen konkreten Vorschlag zur Herkunft.


Aktueller Ort

  • The Brooklyn Museum
    Inventarnummer(n): 47.218.138
    Ist an diesem Ort: Ja
    Kommentar zu diesem Ort:
    Der Papyrus gehört zu einem Konvolut von Papyri der Sammlung von Charles Edwin Wilbour, die 1947 von Theodora Wilbour dem Brooklyn Museum vermacht worden waren. (Weitere Papyri des Konvoluts sind u.a. Pap. Wilbour 47.218.156 [„Le papyrus magique illustré“; ed. S. Sauneron 1970]; Pap. Wilbour 47.218.50 [„Confirmation du pouvoir royal au nouvel an“; ed. J.-C. Goyon 1972 (BdE 52)]; Pap. Wilbour 47.218.48+85 [„Un traité égyptien d’ophiologie“; ed. Saunero 1989 (IFAO BG 9)]; Pap. Wilbour 47.218.84 [„Mythes et légendes du Delta“; ed. D. Meeks 2006 (MIFAO 125)]. Sie wurden 1966 von S. Sauneron entrollt und verglast. Vgl. Goyon, Le recueil, 1, mit Verweis auf S. Sauneron, in: The Brooklyn Museum Annual 8, 1966-67, 98-102, und id., in: The Brooklyn Museum Annual 10, 1968-69, 109-113.

Kommentar zur Datierung:

  • Goyon, Le recueil, 5 datiert den Papyrus mitsamt den anderen magischen Papyri aus dem Wilbour-„lot“ (s. bei Verbleib) anhand der Paläographie in den Zeitraum zwischen später 30. Dynastie und früher Ptolemäertzeit, mit der Mitte um ca. 320 v.u.Z. Eine frühere Studie von U. Verhoeven, Untersuchungen zur späthieratischen Buchschrift, OLA 99, Leuven 2001, 304-328, mit dem Versuch einer paläographischen Neudatierung einiger Papyri des Wilbour-„lot“ kommt dagegen zu einer Entstehungszeit in der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts v.u.Z., d.h. die späte 26. Dynastie; dies wird bei Goyon nicht erwähnt, aber in den Rezensionen nachgetragen; vgl. Fischer-Elfert, in: Lingua Aegyptia 20, 281; Quack, in Welt des Orients 43, 256.


Bibliographie

  • – J.-C. Goyon, Le recueil de prophylaxie contre les agressions des animaux venimeux du Musée de Brooklyn. Papyrus Wilbour 47.218.138, Studien zur spätägyptischen Religion 5, Wiesbaden 2012 [*P, *T, *Ü, *K].
  • #Dazu die Rezensionen:
  • – H.-W. Fischer-Elfert, in: Lingua Aegyptia 20, 2012, 281-288. [*K]
  • – C. Jurman, in: WZKM 103, 2012, 389-392.
  • – G. Lenzo, in: JAOS 137, 2012, 197-199.
  • – J.F. Quack, in: Welt des Orients 43, 2013, 256-272. [*K]
  • – P. Meyrat, in: JEA 99, 2013, 319-321.


Datensatz-Protokoll

  • – August 2022: M. Brose; Ersteingabe.


Autor:innen: Marc Brose; unter Mitarbeit von: Lutz Popko, Peter Dils
Datensatz erstellt: 13.08.2022, letzte Revision: 13.10.2023
Redaktionsstatus: Verifiziert

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Marc Brose, unter Mitarbeit von Lutz Popko, Peter Dils, "pBrooklyn 47.218.138" (Objekt-ID B2JVTJN4M5EOHE4L2CQ4ABVITM) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/B2JVTJN4M5EOHE4L2CQ4ABVITM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.3, 16.5.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/B2JVTJN4M5EOHE4L2CQ4ABVITM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)